Tippselfinger, vermurkst …

Liebe Sprachfreunde, liebe Dudisten, liebe Komma-Pfleger, liebe Apostroph-Tilger (und bitte denken Sie sich jeweils die weibliche Form aufs professionellste durchgegendert dazu), ich will Sie heute erfreuen mit zwei Fundstücken aus meiner harten Arbeit im Steinbruch namens Lektorat. Wenn einem die Fingerkuppen verschwielt abfallen von all der Arbeit, ist es doch immer wieder schön, sich ein paar Sprachperlen vor Augen und Hirn zu führen.

Wie immer schütze ich meine Kunden. Ich verspreche Ihnen aber, dass hier nichts hinzugefügt wurde oder verdreht oder sonstwie mit unlauteren Mitteln hochgejazzt wurde.

Das erste Beispiel ist sicherlich das schönste, und eines der schönsten überhaupt.

Die gute Nachrichten hatten sich … in Windelseile in der gesamten Stadt verbreitet.

Und nun kommen Sie! Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, sich Windelseile vorzustellen – meine Assoziation hat etwas zu tun mit noch nicht gereinigten Windeln, die an einem Seil im Garten hängen und auf den frisch manikürten Rasen auslaufen. Aber das ist doch herrlich, oder? Und bevor Sie auf den Gedanken fallen, sich über den jungen Autor lustig zu machen. Ich verspreche Ihnen, mir kann das genauso passieren. Vor solchen Vertippseleien ist niemand gefeit.

Etwas schwächer das andere Beispiel, daher auch an zweiter Stelle. Hier verwechselt der Autor einfach ein Ä mit einem E und schon haben wir ein ganz anderes Wort. Aus Fellen werden Fälle. Ist das nicht großartig?

Und nun verspreche ich Ihnen, dass ich morgen wieder etwas ernsthafter werde.

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