Ladies first …

Liebe Deutschlehrerin, lieber Deutschlehrer, Sie wissen beide, dass ich in diesem wunderbaren, noch immer nicht preisgekrönten Tagebuch es manchmal versäumt habe, Behauptungen zu überprüfen. Ich stand hin und wieder mit einem sehr kurzen Höschen da: beschämt – und nur noch in der Lage, um Nachsicht zu bitten.

Aber in meinem Laib- und Brot- und Magenberuf als Lektor lasse ich diese Vorsicht walten. Sobald mir etwas nicht ganz koscher erscheint, überprüfe ich es. So auch vor ein paar Tagen, als mir die Deklination des Wortes Held unklar war.

Lasse ich den Held hochleben oder den Helden?

Gebe also flugs in die Suchmaschine die Begriffe deklination und held in und erwarte Antwort. Sie sehen das im Bildchen.

Und nein, die Suchmaschine zeigt mir nicht die Deklination des Substantivs Held, sie zeigt mir als Erstes die Definition des Substantivs Heldin. Das finde ich suspekt. Und ja, Sie haben recht, ich finde es suspekt und zugleich gibt es auch keinen Grund, sich darüber wirklich aufzuregen.

Ich bemängele nur, dass hier wahrscheinlich im Zuge eines vorauseilenden Gehorsams oder einer Verbeugung vor dem Zeitgeist erst einmal – ganz generell, egal wie die Anfrage gelautet hat – die weibliche Form aufscheint.

Ladies first, sagen Sie, ja das ist richtig. Dennoch ist es ungewöhnlich. Und ich glaube die These mit dem vorauseilenden Gehorsam ist durchaus richtig.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.