War da was im Schwarzen Loch?

Ich präsentiere Ihnen zum Beginn der neuen Woche mal ein Beispiel aus einem der Lektorate, die ich in diesem Jahr gemacht habe. Wie immer: kein Hinweis auf den Autor oder die Autorin. Einen verräterischen Namen habe ich ausradiert. Ich zeige es Ihnen, weil es mir ausgesprochen gut gefällt und ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte.

Der Höflichkeit halber sei der Satz, um den es mir geht, noch einmal vorgelesen.

Eine alte, hässliche Frau, die aussah wie eine Hexe aus dem Bilderbuch, lachte ihn lauthals an, wobei sie ihr schwarzes, mit Lücken gefülltes Gebiss zeigte.

Es ist klar, was mich stutzen lässt: etwas zu zeigen, das mit Lücken gefüllt ist. Dass die Alte ihr Gewiss zeigt, ist vollkommen richtig, und zum Gebiss gehören auch die Lücken. Da freut sich der Zahnarzt.

Aber kann man etwas mit Lücken füllen? Ist eine Lücke Füllstoff? Erst einmal nicht, einerseits.

Andererseits stutzten wir nicht, wenn es hieße: Er füllte sein Leben mit Leere. Lassen wir durchgehen als ausgereiftes Sprachbild.

Jetzt wird’s arg philosophisch, ich ahne es. Ich habe dafür auch keine Lösung. Ich weiß aber genau, dass ich den Satz stehen ließ, weil ich ihn sehr schön fand. Sinnhaftigkeit jetzt mal außen vorgelassen.

KLAMMER AUF Für diesen letzten Satz möchte ich nie wirklich zu Rechenschaft gezogen werden. KLAMMER ZU.

ABDUCK …

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