Nix. Eben aus dem …

Was Sie da sehen, ist eine Überschrift aus der gedruckten Ausgabe der „Süddeutschen“ von heute. Aus dem Nix. Gemeint ist damit die Entstehungsgeschichte des Gomez-Tors zum 1:0 gegen die Portugiesen am Samstag – Flanke Khedira, Kopfball Gomez in einer Phase, in der die Portugiesen deutlich besser waren. Aus dem Nix, so steht es im Artikel, ist ein Zitat von Miroslav Klose, des Klardeutschen weniger mächtig als viele seiner Arbeitskollegen – der redet wirklich so, in teils pfälzerischem Singsang.

Aber darf die Redaktion dann dieses Wort verwenden? „Nix“ statt „Nichts“?

Sind wir kleinlicher als der Papst? Flicken wir der ehrenhaften SZ ans* Leder?

Nein, die darf das – wird dürfen das. Wird dürfen derart Umgangssprachliches zulassen.

Überdies ist „nix“ ein Dudenwort. Ein Indefinitpronomen, mit der Ergänzung „umgangsprachlich. Was ein Indefinitpronomen ist? Eine Wort mit einer unbestimmten (Maß-)Angabe. Wie kein, jemand, etwas, alle, manch, man, niemand, viel, wenig, etliche. Sonst nix.

Und dass Nix hier großgeschrieben werden muss, steht außer Frage: Wenn es das Nichts (Substantiv) gibt, muss es auch das „Nix“ geben. Alles richtig gemacht, Kollegen!

Verwundert war ich dann indes bei der Suche nach Nix im Duden: Dass es eine Nixe gibt – geschenkt. Aber einen Nix? Dies schreibt das Herkunftswörterbuch zur maskulinen Nixe: Das Wort, das in den älteren germanischen. Sprachzuständen auch im Sinne von Wasserungeheuer, Flusspferd, Krokodil verwendet wurde, bezeichnete demnach ursprünglich ein badendes oder im Wasser plätscherndes Wesen. Statt Nix ist heute im Allgemeinen die Femininbildung Nixe, Wasserelfe, Seejungfrau gebräuchlich.
________________________________
Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
Heißt es eigentlich: am Leder flicken oder ans Leder flicken? Die üblichen Verdächtigen geben keine Antwort. Aber die Redewendung ans Leder gehen gibt es. Und da ich vermute, dass ans Leder flicken ähnlich konstruiert ist, sage ich hier: ans Leder flicken.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.