Wir begrüßen ein neues Wort

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In dem kleinen Ausriss sehen Sie etwas, das die Schauspielerin Renan Demirkan gesagt hat. Sie sagt, ich zitiere meine Heimatzeitung, die Nürnberger, die Stadt sei nun weniger butzenscheibig. Und dann fragt sie, die in Ankara Geborene, ob es dieses Wort überhaupt gibt.

Nein, Frau Demirkan, dieses Wort gab es nicht. Bis Sie es erfunden haben.

Nun gibt es das Wort. Natürlich gibt es das Wort. Das Wort wird nicht sofort seinen Weg in den Duden finden. Aber es ist nun in der Welt.

ZeitDachte ich jedenfalls. Bis ich beschloss, im Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache nachzuschlagen.

Und tatsächlich, die Zeit hat dieses Wort schon einmal erwähnt. Es ist ein schönes Wort. Ein Wort, das von einem Nomen, der Butzenscheibe, abgeleitet wurde. Und so etwas wie die eher spießigen Bauart mittelalterlicher Städte kennzeichnet. Das Gebäude ist butzenscheibig, ein Ort ist butzenscheibig. Was für ein schönes Wort! Wie schön diese Sprache doch ist, wenn sie uns solche Wörter kreieren lässt.

Und ich küre es für eine Woche zu meinem Lieblingswort.

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