Ihr persönlichstes Exemplar von mir höchstpersönlichst

140509_PersönlichIch jaule immer auf, wenn  Sprache in einer Art und Weise klingeln soll, dass es mir die Schuhe auszieht. In der Werbung wird Sprache oft derart gebeugt. Im Bildchen sehen Sie ein gutes Beispiel dafür. Der weltgrößte Buchhändler Amazon weiß, dass ich vor einiger Zeit Bücher eines Autoren-Duo gerne gelesen habe. Amazon möchte mich auf ein neues Buch der beiden hinweisen. Das ist nett. Und ich erwarte so etwas auch.

Amazon kann aber nicht um hin, mir dieses Buch, ein digitales!, so anzupreisen, als hätten die beiden ihr Werk für mich signiert. Reservieren Sie noch heute Ihr persönliches Exemplar.

Nichts da. Nichts Persönliches. Ich kann lediglich zu einem bestimmten Datum das Buch herunterladen und dafür bezahlen. Na, geht’s noch? Reservieren? Ein digitales Buch reservieren? Ist die Zahl digitaler Drucke begrenzt? Gibt es da genau 20.000 Herunterladungen und dann ist Schluss mit lustig? Bekomme ich als Frühbucher einen Rabatt? Erhalte ich Exemplar Nummer 111 mit Widmung der Autoren, handgeschrieben: Lieber Michael, toll, dass du uns liest. Viel Spaß.

Und was soll das mit dem Begriff persönlich? Welche andere Aussage beinhaltet: Reservieren – na, denn es denn sein muss … – Sie heute Ihr Exemplar. Ohne persönlich?

Schlimmer als persönlich ist nur noch höchstpersönlich. Eine Person ist nur eine Person. Jemand meint mich persönlich – und nun steigern ohhhhhhgraus! wir das noch?

Lesen Sie also zum Wochenende diesen Beitrag noch einmal sehr genau durch. Er war für Sie höchstpersönlich! Nur für Sie!

Sie können sich übrigens den Beitrag vom kommenden Montag schon mal reservieren. Schreiben Sie mir bitte bis Montag, 7:30 Uhr. Alle Nachrichten mit der Bitte um ein höchstpersönliches Exemplar erhalten das Exemplar – zeitgleich mit denen, die nicht geschrieben haben, dafür aber bekommen sie es unverändert (gegenüber den anderen), also auch nicht anders als sonst. Tut mir leid.

Ich werde es am Wochenende höchstpersönlich versuchen, meine höchstpersönliche Signatur an Sie höchstpersönlich (Lieber Tom, das ist nur für Dich heute …, lieber Herr Heinze, das ist nur für Sie heute) in dieses Tagebuch und damit auf Ihr höchstpersönlcihes Lesegerät einzubringen.

Und bis 17:20 Uhr am Samstag hoffen, dass der HSV und der Glubb in der Liga bleiben und der Region hier ein Relegationsspiel 1. FC Nürnberg – Greuther Fürth erspart bleibt.

(Für Kenner Liga am Rande: Wenn Sie bislang dachten, dass ein sogenanntes Derby zwischen Schalke und Dortmund das am leichtesten entflammbare Material des Landes ist, täuschen Sie sich. Der Zwist zwischen den beiden Städten in der Metropolregion – Ausstehenden nicht nachvollziehbar! – ist massiv. Sollte Fürth auf- und der Glubb absteigen, ist ganz Nürnberg auf lange Sicht geistig-moralisch-psycholgoisch kontaminiert. Man wird die Kontaktschiene Nürnberg – Fürth des alten Adler niederreißen.

Apropos Adler, der HSVer. Schade, dass er nicht dabei ist. Und: richtig so!

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.