Oma 80. Noch …

Rührend diese Anzeige aus der Nürnberger Zeitung von heute, rührend und sehr ernst gemeint. Und daher verbietet sich auch jeder Hohn über den anheimelnden Text. Und auch jeder Satz über die Reimweise. Das ist tadelfrei, weil persönlich, unerfahren und aus dem Herzen kommend.

Eine kleine Anmerkung sei dennoch gestattet: … und jeden Tag bist du in deinem geliebten Nürnberg unterwegs gewesen … Frage an Sie: Drückt das nicht aus, dass Oma, 80, dies nicht mehr tut? Sie war jeden Tag unterwegs, nun ist sie es nicht mehr? Ist da nicht, des Reimes wegen (gelesen … gewesen) die Vergangenheit unterstellt?

Als Volontär in Freiburg, der natürlich viele Artikel geschrieben hat über Senioren-Geburtstage, habe ich gelernt, dass es ein No-no ist, etwa dies zu formulieren: Noch geht/isst/steht/läuft sie … noch liest sie … noch sammelt sie Briefmarken … noch hat sie Kontakt zur Familie. Das noch unterstellt immer eine Endlichkeit. Das noch ist bös! Und in dem inkriminierten Satz klingt nicht mal mehr ein noch mit, nicht wahr?

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