Wie vieler Menschen bedarf es, um ein solches Plakat er- und aufzustellen: (1) Den, der die Idee hat. (2) Den, der es entwirft. (3) Den, der die es fertigt. (4) Den, der es in den Boden steckt.
Vier, mindestens, und die Pelzfirma, die sich noch hinzu- und darunterschleicht, fünf also, fünf Rechtschreibler mit zehn Augen. Und keiner sieht, dass der Kaffee in der Pizza nicht schmeckt, auch wenn er al dente, also zahnweich bis bissfest, auf dem Teig verstrichen wird? Beinahe nicht vorstellbar.
Und dennoch stand dieses Schild lange herum, fotografiert von einer Freundin. Wo? Auf einem bulgarischen Campingplatz, betrieben von deutschen Auswanderern, die sich von RTL2 Rücken- und Kontodeckung holten?
Nein, auf Sylt.
Das ist die Insel, auf der traditionell Grog – al dente, versteht sich – allerorten angeboten wird. Die Gefahr ist groß, dass die sprachlich problematische Trennung zwischen einem Ort, Café geschrieben, und dem Getränk, Kaffee geschrieben, in Hansens Rum getränkt wird. Winters zumal – siehe: Pelze – , wenn man Trübsal zum Blasen und Zeit zum Verblasen im Übermaß hat, um Plakate unter Alkoholeinfluss zu texten.
Das Pizza-Café Al Dente Los Niños, so der richtige Name, gibt es übrigens noch, im Internet schreiben sie sich richtig, das muss man zur Ehrenrettung sagen.
Fertig? Nein! Los Niños, verehrte Syltbesucher, ist spanischen Ursprungs und meint Kinder. Die pizza ist … richtig! … italienischen. Wie wäre es mit bambini? Ist eh schon babylonisch genug das Ganze, oder?