Mal etwas Einfaches: flexible Zahlwörtchen

130220_wenigsteUns interessiert hier nicht, wie die Nürnberg Ice Tigers, die hiesige Eishockey-Mannschaft der ersten Liga, derzeit stehen, uns interessiert die Bildunterschrift. Da musste augenscheinlich Tyler Weimann, der Torwart, wieder fünf Mal ins eigene Netz fassen, um den Puck herauszuholen. Aber er war einer der Besten auf dem Eis, denn ihn – Zitat – traf die wenigste Schuld. Ich bin über diesen Ausdruck gestolpert, und ich sage auch gern, warum.

Wenig ist ein unbestimmtes Zahlwort, ein Indefinitpronomen, das nichts sagt über das Geschlecht und die Zahl, daher indefinit. Ich vermutete stark, dass diese Gruppe keine Steigerung in der zweiten Steigerungsform (schön, erste Steigerung: schöner, zweite: am schönsten) zulässt. Überdies nahm ich im ersten Anflug an, nur wirklich zählbare Dinge ließen sich mit wenig zählen – wenige Pflaumen, zum Beispiel. Was Quatsch ist, da ja wenig Schnee – wenig Wasser – wenig Erfahrung durchaus passen. Und ich empfand ich den Ausdruck als unelegant.

Doch der Duden belehrte mich eines Besseren: das ist das wenigste, was man erwarten kann, steht da. Und ich wundere mich, dass das wenigste nicht auch das Wenigste geschrieben werden kann.

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