Wer mit offenen Augen durch Antalya, eine südtürkische Stadt so groß wie Köln, geht, findet schöne Beispiele, wie Türken mit ihrer Sprache umgehen. Erstes Kennzeichen: Alles ist erlaubt, offene Schlacht der Buchstaben − und jeder versteht es. Ich werde hier in lockerer Folge Beispiele dafür liefern, wie im öffentlichen Raum Sprache behandelt wird.
Mal sehr genau hinschauen: Wir sehen drei Kamele, einen Firmennamen (Kervan, naja, Karawane, siehe die Kamele!) Carpet & Kilims & Silk & Tekstile auf einem Firmenschild in der Altstadt von Antalya, Kaleiçi genannt. Kaleiçi übrigens ist Weltkulturerbe.
Kervan ist … Türkisch-arabisch wohl, Carpet klar Englisch für Teppich, Kilims wohl Klartürkisch für Kilims, Silk wiederum Klarstenglisch für Seide.
Und Tekstile? Klarstdeutsch für Textilien. Nur eben mit einer wunderbaren X-Umgehung. Das X als ks geschrieben. Gibt es noch in taksi beispielsweise – und zeigt doch einen unverkrampften Umgang mit Wörtern aus fremden Sprachen. Weitere Beispiele für diese Art, lautmalerisch türkische Worte aus anderen Sprachen zu bilden, werden folgen.
Ähnlicher Laden, auch ein eigene Auffassung vom Lehnwort: Das Souvenir, das man hier kaufen kann, gibt es mit einem I und einem E. Nett, wenn auch nicht kompatibel mit einem französischen Wörterbuch …