Wuff Wulff – gut gebellt, Schwarmintelligenz!

Etwas Gutes hat er ja schon, unser Bundes-Uhu Christian, der da so klebt und klebt und klebt … Er regt die Schwarm-Intelligenz des Netzes an, und was da passiert, lesen auch die Jungs von spiegel.de, und dann steht es ruckzuck für alle da, nicht nur für die Netzaffinen zwischen 15 und 85. Neuestes Ergebnis des Spotts: ein neues Verb – wulffen.

Was bedeutet wulffen? Zweierlei, sagt laut Spiegel der Sprecher des Vereins Deutsche Sprache, Holger Klatte.

Erstens bellt man – Bild-Diekmann hielt seinen hin – unter diesem Verb jemandem den Anrufbeantworter voll. Hat Ihnen heute schon einer etwas gewulfft? – Konnte Ihnen nicht mehr sagen; Ihr Anrufbeantworter war vollgewulfft! – Wulff nicht so lang, nach einer Minute dreht das Gerät ab! – Dein Wulffen war völlig unverständlich. Hast du aus einem Emirat angerufen? – Dein Wulffen würden andere als Stalken bezeichnen!

Zweitens wulfft jemand, der unter medialem Druck immer nur so viel zugibt, wie es ihm in der Krise gerade nachgewiesen werden kann. Dieses Verhalten dürfte man getrost auch als Guttenbergen bezeichnen, aber das Verb, vor allen in der Abart gutten-borgen, ist auch anders belegt. Hör auf zu wulffen, die ganze Wahrheit bitte und zwar asapissimo! – Es bringt nichts zu wulffen, am Ende liegt doch die ganze Salami da …

Drittens, ergänze ich von mir aus: Wulffen ist das Tappen in die Entschuldigungs-und-Ende-der Glaubwürdigkeit-Falle, und zwar offenen Auges, mit einer Portion Kohlen&Kleben (Aussitzen und Uhu, siehe oben!), Verkohlen (Öffentlichkeit), bis man dann doch entmerkelt* wird (hoffentlich!) und andere Gauck-ler(!) sich ins Schluss(!) Bellevue (Peter Glaser) hineinsteinmeiern.

Und nun kommt Juristisches eins ins Spiel. Auch wenn sich der Herr Bellevue nicht so verhält wie einer, er ist unser Bundespräsident, unser Staats-Überhaupt. Und der steht unter dem besonderen Schutz des Gesetzes. Man darf den nicht verunglimpfen. Darf man nicht, stehen fünf Jahre drauf! Das haben die Herren des Spiegel (Hamburg) und des Vereins Deutsche Sprache (Dortmund) nicht bedacht – sie lassen einen ahnungslosen Blogger in Nürnberg in die Falle tappen. Schon steht der vor Gericht und seine Familie ohne Brot da und vor Hartz IV. Welch ein Leben!

Pustekuchen, beruhigt mich meine Oberin Antje Gabriels-Gorsolke von der Nürnberg-Fürther Staatsanwaltschaft. Ihre Dienststelle bewerte das Wort als harmlose Satire, sagt sie mir via meiner Heimatzeitung, den Nürnberger Nachrichten.

* Juristisches zwei. Dass die Kanzlerin den Bundespräsidenten vom Amt befreien kann, steht übrigens nicht in der Verfassung; sehr merkwürdig also, dass alle auf ein Zeichen der Dame warten. Für Interessierte: Der Herr von Bellevue darf zurücktreten, indem er das den anderen Verfassungsorganen – Bundestagspräsident, Bundesratspräsident, Bundeskanzler und Bundesverfassungsgerichtspräsident – mitteilt. Erstmal so gehalten von Herrn Köhler.
Oder: ein Gremium aus Bundestag und Bundesrat ersucht den Verfassungsgerichtspräsidenten um die Ablösung des Herrn von Bellevue. Ist noch nie passiert.

So, Kurs beendet!

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