Wie Weihnachten und Heiligabend zu ihren Namen kamen …

Hier kommt nun die Geschichte, die lange überfällig war. Nichts ist drängender an diesem Tag als die Frage: Wie kam es eigentlich zu den Begriffen Weihnachten und Heiligabend?

Das war so: Heute wissen wir, dass es einen bislang unbekannten Evangelisten gab. Sein Name: Karl-Theodor zu Scheiligen-Hain. Karl-Theodor war ein Trickser von Stand, aus gutem Stall(! © Bild: unbekannter Krippenmeister, spätes 9. Jahrhundert, Nürnberg),  und schwerstvergothaert mit den Heiligen Drei Königen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen werden.

Als erstes hat der Herr sein Geburtsdatum gefälscht. Aus 80 nach Christus trickste er eine 18 vor Christus – er darf also als einziger Evangelist Jesus´ Zeitgenosse genannt werden, was die gesamte Quellenlage schwer zu seinen Gunsten krippen … äähhh … kippen ließ.

KT, wie wir ihn hier nennen, hatte revolutionäre Ideen. Die Zehn Gebote, sein intellektuelles Gesellenstück, das er auf dem Sinai einem Sherpa namens Moses gab, wollte er eigentlich auf eine Tafel ziehen, die er Intelligente Paragraphen – Aktuelles Design, kurz iPad, nannte. So jedenfalls propagiert es sein Biograph, ein italienischer Frauen- und Weltversteher namens Giovanni di Loren-Zoo, Anführer des damals angesehenen Wochen-Papyrus Tempus.

Der Herrgott sei, erinnert Loren-Zoo, dagegen gewesen; er habe den weltumfassenden Zorn eines gewissen Stephan, des Arbeitssuchenden (im Himmel auch kurz Steve J. gennant) gefürchtet, dem er diese Erfindung versprochen hatte und der vor seinem Irdendasein und danach neben dem Herrgott trohnen durfte – qui sedet ad dexteram patris, für die Kanoniker unter uns.

KT aber hielt an seinen Neuerungen fest. Schon damals übte er sich meisterhaft in dem, was ihm Jahre später europaweit Ehre einbrachte, als er in Bruksella (heute: Brüssel) die digitale Welt neu ordnete. Als Sachverständiger für alles Fingerhafte, wie man das Digitale a.D. null nannte, klopfte er die reports of intelligence and future worlds über das Life of Jesus nicht etwa in Stein oder auf Pergament. Nein, KT diktierte alles auf 80 Speicher, die er CDs nannte, abgekürzt für Christianium Documentationes; diese waren das erste mehrfach – auf nicht immer auf legalem Weg – duplizierte geisteswissenschaftliche Hauptwerk der Neuzeit im Jahre 35 nach Christus. Und so wissen wir, dass KT nicht nur die Kopierkunst erfand, die später einem völlig unbedeutenden Mainzer Kopisten namens Gutenberg zugeschrieben wurde.

Nein, er war auch live vor Ort – hofiert von einem Johannes Baptiste, der Täufer, genannt Kärrner –, als sich diese Bethlehemer Superstory ereignete. Seinen Bericht darüber zitiere ich hier auszugsweise, aber wörtlich: Tiere mit Geweih in der Nacht an den Zelten. Alles gut.  Eltern lesen „Parentes“. Owi lacht und schreit. Heiliger Doktor der Jurisprudenz, liegt Owi komfortabel? Abends sollte man doch Pampers anlegen …

Diese Sätze sind insofern von weltgeschichtlicher Bedeutung, als dass sie vier Mythen aufs Radikalste brechen …
Mythos 1: Die Tiere mit Geweih sind klar als Rentiere zu deuten. Sie wurden nicht vom nordnorwegischen Rentierhirten Rudolph (der mit der Rotnase) hinzuerfunden, um seinen Rentierhandel anzukurbeln. KT weist nach, dass sie schon in Israel im Jahre null gleichberechtigt neben Ochs und Esel auftauchten.
Mythos 2: Hütte, Krippe, Stall? Alles Unfug. Es waren Zelte, Partyzelte, die später bei Formel1-Rennen oder Gartenfesten des Bundespräsidenten, gesponsert von einem Hannoveraner Zelt-Geld-Optimierer, wieder auftauchen sollten.
Mythos 3: Die Heiligen Drei Könige kamen nicht etwa, weil irgendwas aller Welt kundgetan wurde von Engeln. Sie standen im Adressbuch von KT, dicke buddies von ihm und Stammgäste mit VIP-Bändchen auf jedem royalen Event.
Mythos 4: Mittellose Jesus-Eltern? Schmarrn. Wenn der große KT auf Pampers hinweist, müssen sie ja wohl in den Zelten gelagert worden sein. Aus der Geschichtsschreibung wissen wir, dass nur wirklich Reiche sich diesen Stoff leisten konnten.

Und nun, liebe Leser – Butter bei die Fische aus dem See Genezareth am Ende dieser Eloge auf KT, lösen Sie endlich Ihr Versprechen aus der Überschrift ein: Wie kamen denn nun Weihnachten und Heiligabend zu Ihren Namen?, werden Sie fragen.

Sehr einfach. An einem Punkt irrte KT damals als Begleiter von Jesus, dem er später übrigens auch das leichte Gehen über Wasser beigebracht hatte: KT ging davon aus, dass seine Speicher der Christianium Documentationes ewig hielten. Pustekuchen!

Als man am 3. November 834 endlich in der Lage war, diese Sätze zu dechiffrieren, waren viele Buchstaben vom Zahn der Zeit zernagt. Übrig bleiben nur jene in Rot. Und so wurde aus Tiere mit Geweih in der Nacht an den Zelten. Alles gut. Eltern lesen „Parentes“. Owi lacht und schreit. Heiliger Doktor der Jurisprudenz, liegt Owi komfortabel? Abends sollte man doch Pampers anlegen …

… das Fragment …

Tiere mit Geweih in der Nacht an den Zelten. Alles gut. Owi lacht und schreit.
Eltern lesen „Parentes“.
Heiliger Doktor der Jurisprudenz, liegt Owi komfortabel?
Abends sollte man doch Pampers anlegen …

weihnachten 

heiligabend

So kam das. Und wem verdanken wir das? Herrn zu Scheiligen-Hain, dem Gelehrten, aus dem Neider dann einen Gegelten machten.

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