´schuldigung, mein Volk!

Was ist daran falsch, an dieser aktuellen Zeile aus Bild.de von gestern? Ich gebe mal vor – es sind zwei Dinge.

Erstens hat sich der Bundespräsident nicht entschuldigt. In seiner Erklärung darf man allenfalls diese Passage so deuten, dass er in die Nähe einer Entschuldigung kam, ich zitiere: Mir ist klar geworden, wie irritierend die private Finanzierung unseres Einfamilienhauses in der Öffentlichkeit gewirkt hat. Das hätte ich vermeiden können und müssen. Ich hätte auch den Privatkredit dem niedersächsischen Landtag damalig offenlegen sollen. Das war nicht gradlinig, und das tut mir leid. Ich sehe ein, nicht alles, was juristisch rechtens ist, ist auch richtig. Zitatende.

Finden wir darin ein Wort, das nach Entschuldigung klingt? Er hätte etwas vermeiden können/müssen. Er war nicht gradlinig. Ihm tut etwas Leid. Aber alles war rechtens, wenn auch nicht richtig, Mensch, der Herr ist Jurist, wenn auch einer mit merkwürdigen Freunden, respektive: wenig akademischen.

Subtext: Mist, dass Ihr Schlingel mir auf die Schliche gekommen seid. Aber gut, Schwamm drüber! Ich bin es! Habt mich wieder lieb!

Und zweitens ist das Wort Entschuldigung ein verflixtes. Niemand, nicht mal der Herr Wulff, kann sich ent-schuldigen. Niemand kann sich von einer Schuld freisprechen. Das können der Herrgott, Gerichte oder Menschen, die einen anderen ent-schuldigen. Aber niemand kann das selbst. Der Herr Präsident von Merkels Gnaden kann höchstens um Entschuldigung bitten. Hat er das getan?

Mit keinem Wort …

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