„Gliedvorzeiger ist vermutlich das einzige deutsche Wort, das dem Gender Mainstreaming nicht zum Opfer gefallen ist, die letzte männliche Bastion, die weder von der Frauenbewegung noch von der Political Correctness geschleift wurde“ schreibt sehr klug Henryk M. Broder in Welt-online in einer Rezension zu Frau Roches Schoßgebeten.
Stimmt wahrscheinlich. Wenn wir Broders Ansage auf Wörter herunterbrechen, die Aussagen zum Geschlecht, zum Gender, machen. Der Baum wird männlich bleiben, oder kam schon jemandIn auf die Idee, BaumIn zu schreiben? Oder PflanzIn, weiblich übrigens. Aber viele andere geschlechtsreife Wörter verbiegen sich entlang des Binnen-I, des grausligen: die ZugbegleiterInnen, die ZuschauerInnen, die BeamtInnen, die SchiffschaukelbremserInnen und alle anderen KarnevalistInnen oder NaärrInnen, die immer noch denken, dass Sprache weniger herrInnenschaftlich sei, wenn sie nur politisch korrekt geschrieben werde.