Machen Sie sich einmal darauf gefasst, dass Sie dieses Logo demnächst öfter sehen werden. Die TAP dayli Vertriebs GmbH aus Pucking in Oberrösterreich hat viele der Schlecker-Filialen übernommen. Ex-Schlecker wird im Frühjahr zu dayli – mein shop.
Nun, was haben sich die Macher dieses Namens einfallen lassen? Den day, den Tag. Sagt uns, dass man in diesen Filialen täglich kaufen kann. Nun gut, vielleicht nicht am Sonntag. Aber das wäre noch kein Alleinstellungsmerkmal.
Das kommt erst durch das Diminutiv, die Verkleinerungsform. Nicht wahr? Das angehängte -li macht es. Neigt der Österreicher zum Diminutiv? Nein, das war der Schweizer!
Dennoch: Woowww, welche eine Idee! Und dann hat wahrscheinlich einer der Marketender, der bei der Namensschöpfung anwesend war, gesagt: Find ich supperli! Klingt ja so wie daily und die dailies in den USA. Klasseli! Und Anklängeli an delivery, an Lieferungli, sind da auch drin! Irreli!
Einer hat angemerkt, dass man ja in Österreich sei, einem deutschsprechenden Land. Der wurde niedergebügelt mit: Ach geh, hörst … das versteht jeder. Und wir können ja auch schreiben mein shop statt my shop oder mein Shop oder mein Laden oder my laden. Dann war der Niedergebügelte noch stiller ob des Widerstands und der Tatsache, dass von drei Wörter immerhin eines ein deutsches ist, oh mei!, ahhh, mein!. Und so kommt dayli über uns, aber dalli!
Schleckers unrühmliche Geschichte setzt sich also fort, nicht wirtschaftlich, aber wir erinnern uns, dass Schlecker in seinen letzten Züge im vergangenen Jahr mit einem bahnbrechenden Slogan an die Öffentlichkeit trat, in dessen Folge es manch Auseinandersetzung gab: For you. Vor Ort. hießt das halbsbrecherische Wortspiel, das zumindest des Pressesprechers Hals brach, weil der allen Ernstes behauptet hatte, die Schlecker-Kunden seien minderen Verstands – und sie könnten Englisch, Schleckerlis Englisch.