Kommt Time, kommt Sale

20130217-110058.jpgLiebe Leute von der Zeit, liebe Bildungsbürger, liebe Redaktion, die ihr ein wunderbares (und erfolgreiches) Blatt macht jede Woche. Geht doch bitte mal heute, am Montag, geschlossen bei der Abteilung des Hauses vorbei, die sich um die sogenannten Eigenanzeigen (jene, die auf Produkte des Hauses hinweisen) kümmert. Und dann fragt ihr sie: Muss das sein? Muss auch die Zeit jenen Mist mitmachen, den jedes furznormale Hosengeschäft in der Innenstadt von Castrop-Rauxel betreibt: Sale! Sale! Sale! im ZEIT SHOP!

Für Sprachwahrer ist Sale so etwas wie das rote Tuch für den Stier. Wir scharren mit den Hufen, senken den Kopf, spitzen die Hörnchen – und drohen, Amok zu laufen. Sale ist das Lackmuspapier, an dem meine Zunft die Zeitgenossen erkennt, die sich einen Teufel scheren um Anglizismen. Und, hey, sale steht nicht mal im Duden, der sonst sehr tolerant ist bei der Aufnahme von Dumpfsinn.

Der VDS, Verein Deutsche Sprache, dessen Vorsitzender Prof. Dr. Walter Krämer auch Herausgeber des Deutschen Sprachkompasses (von mir verantwortet) ist, hat mit seinem Verein vor einiger Zeit Karstadt zum Sprachpanscher des Jahres 2012 gekürt. Begründung: unter anderem die Verwendung des Worts sale, schauen Sie bitte hier.

Angesäuert bin ich, ebenso wie meine Schwester, mit denselben Argumenten wie meine Schwester, die mir dieses Bildchen schickte: Selbst die Zeit … schrieb sie. Ja, selbst die Zeit. Ich hoffe nur, dass die Zeit-Leserbrief-Redaktion in den kommenden Tagen allerhand zu tun haben wird …

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.