Da haben wir aber ein feines Wort: Herr Zetsche muss sich sputen. Herr Zetsche ist der Vorstandsvorsitzende von Daimler-Chrysler.
Mir ist dieses Wort auf der Mobil-Seite des Nachrichtensenders n-tv aufgefallen, weil ich mich in der Februar-Ausgabe des Deutschen Sprachkompasses um regionale Eigenheiten und Besonderheiten von Ausdrücken gekümmert habe. Das Verb sich beeilen ist eines davon.
Im Norden sagt man auch, wenn es schnell gehen soll: Mach mal henn! Mach mal zu! Im Süden, vor allem in Baden-Württemberg, kommt das für manches Ohr kaum erträgliche mir pressiert’s vor. In Bayern schickt man sich: Da muss ich mich jetzt aber schicken! In der Mitte des Landes eilt man sich, und die Variante, der Herr Zetsche nun anheimfallen muss, kommt ausweislich des dtv-Atlasses Deutsche Sprache vor allem im Osten vor: Da musst Du Dich aber sputen.
Der Duden schreibt zu sputen: spu|ten, sich <schwaches Verb; hat> [aus dem Niederdeutschen < mittelniederdeutsch spōden; vgl. spätalthochdeutsch gispuoten = gelingen lassen, (sich) eilen, zu althochdeutsch spuot = glückliches Gelingen, Schnelligkeit, zu: spuon = vonstattengehen, gelingen, gedeihen] (veraltend, noch landschaftlich): sich beeilen im Hinblick auf etwas, was schnell, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt getan, erreicht werden sollte: „Ich muss mich sputen, sonst versäume ich noch den Zug.“ (K. Mann, Wendepunkt 137).
Jaja, Sie haben richtig gelesen. Da steht veraltend, noch landschaftlich. So richtig anerkannt ist das Wort nicht. Eine nicht-repräsentative Umfrage in Nürnberg ergab, dass man den Satz um Herr Zetsche zwar verstehe, ihn aber aktiv so nicht bilden würde. Herr Zetsche muss sich schicken!, sagt man hier. Und der Norddeutsche würde auf diesen Satz sagen: Wieso schicken, schick machen? Der sieht doch gut aus …Wenn es Herrn Zetsche (Dativ!) – Achtung alle, die nicht in Baden-Württemberg wohnen! – also pressiert, sollte er sich einen schnellen 6,3-Liter-AMG nehmen. Diese Spute-Schleuder sehen Sie im Bild.