Lesen Sie doch bitte einmal, was die Süddeutsche, die ehrenwerte, dort über Bangladesch schreibt. Der Artikel erschien im Zuge der Diskussion um den Brand in einer Textilfabrik in Bangladesh. Da steht der bangladeschische Staat. Was für ein Monster! Was für ein Zungenbrecher! Was für ein merkwürdiges Wort, dieses Adjektiv zum Staat!
Ich habe natürlich sofort überprüft, ob das denn alles seine Richtigkeit habe. Bei derlei Fragen gehe ich in den gedruckten Wahrig, Deutsches Wörterbuch, das Monsterwerk von mehr als eintausend Seiten im Dünndruck, das Werk, das in keinem Koffer in den Urlaub fehlen darf. Der Wahrig hat auf den ersten Seiten eine Tabelle mit den gängigsten Länderbegriffen und den Namen deren Einwohner, Monaco – Monegasse, Sie wissen schon. Ist der Dalmatiner ein Hund oder auch ein Kroate?
Bangladescher nennen sich die Einwohner von Bangladesh. Und der Duden assistiert: Bangladesch, die Bangladescher betreffend; aus Bangladesch stammend. Passt also! Wer sich immer noch nicht sicher ist, geht bei derlei Fragen auf die Seite unseres Außenministers Westerwelle, http://www.auswaertiges-amt.de. Wer wollte den Dokumenten und Berichten widersprechen, die von Berlin aus in die Welt gehen? Und siehe da, auch in feinen Diplomatenkreisen bedient man sich des Adjektiv-Ungetüms mit dem doppelten -sch. Wird schon stimmen! Wieder was gelernt!