Der Fluss und die Kiesel und ein neues Wort

2013-05-14 23.17.18

Das mache ich zum Wochenende, zum pfingstlichen, besonders groß. Der verehrte Sascha Lobo, ein Kluger, ein Blogger, ein Denker, ein Auffälliger, hat in seiner Spiegel-Kolumne etwas getan, das ich sehr schätze: Er hat ein neues Wort kreiert: das Verb verflusskieseln.

Lassen Sie verflusskieseln auf Ihrer Zunge, in Ihrem Herz und in Ihrem Hirn einmal vortanzen oder paradieren. Muss ich es erklären? Der Fluss geht über die Kiesel – die Vorsilbe ver sagt, dass mit den Kieseln etwas passiert. Das reicht. Eine Idee wird verflusskieselt. Die Verflusskieselung der Wahlchancen. Die Zeit verflusskieselt eine Gedanken. Herrlich! Was für ein Bild!

Sascha Lobo hat übrigens ein Buch geschrieben: Wortschatz, 698 neue Worte für alle Lebenslagen, rororo, Reihe Stern Neon. Sehr lesenswert.

Und ich bin Herrn Lobo für diese aktuelle Wörtchen auch dankbar, weil ich gerade einen Arbeitstag in einer Münchener Agentur vorbereite, an dem es darum geht, dass die Schreiber ein wenig mit Neuem munitioniert werden: Das Verb verflusskieseln wird auch dort aufscheinen – als Beispiel.

Ihnen fröhliches Pfingsten, wenig Verkehr und Regen – und viel Sonne.

Nachtrag, 17. Juni 2013:

Hallo, »Deutschmeister«, schreibt Leser Werner K.,
nicht nur der Blogger Lobo erfindet neue Worte.
In einem anderen Blog habe ich heute das Wort »vertschüssen« entdeckt.http://todamax.kicks-ass.net/2013/hey-ihr-ganzen-prism-ist-scheisse-blogger/

Man sagt jetzt nicht mehr »Tschüss« sondern man »vertschüsst« sich.

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