Erinnern Sie sich noch an meinen Beitrag von vorgestern, in dem es um die Anführungszeichen ging? Ich hatte meiner Heimatzeitung, der Nürnberger, ein paar Beispiele vorgehalten, in denen die Redakteure in meinen Augen sich der Zeichen falsch bedient hatten.
Und gestern das: Niersbach stellt sich zur Wahl in die „Regierung“ der UEFA. Nun wissen wir aus der Schule, dass allenfalls demokratische Gebilde wie die Bundesrepublik oder Schweden eine Regierung haben, nicht aber die Uefa, der europäische Kickerdachverband. Zwar nennt sich auch das nordkoreanische Dingsbums Regierung, dort sollte man aber eher von einer Solo-Leitung ausgehen – oder wie bei der Uefa von einem Exekutivkomitee, kurz Exko, Uefa-Exko.
Die Uefa hat keine Regierung. Und weil die Kollegen das wissen, ihnen aber das richtige Wort nicht einfällt, setzen Sie das Wort Regierung in Anführungszeichen.
Und weil ihnen am Ende des ersten Absatzes nichts Besseres einfällt als über die Gratulationscour befürchten zu setzen, ummänteln Sie dieses Wort ebenfalls mit Anführungszeichen: Hey, Leser, Sie wissen schon, dass man einen Schwarm an Gratulanten nicht „befürchten“ muss, aber wir sagen das mal so, wir Scherzkekse.
Ich sage dazu gar nicht mehr. Schönes Wochenende!