Wo, Herr Snowdon, bleibt das Ass?

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Heute lernen wir mal, wie sich ein Fehler durchzieht. Und keiner schaut hin. Aber wir beginnen von vorn, wie es sich gehört.

Also, im Jahr, als des Landes berühmtester Raucher Bundeskanzler wurde – für nicht ganz geschichtssichere: 1974 – erschien ein Buch von John Le Carré, Dame König As Spion betitelt, im Original Tinker Tailor Soldier Spy. Damals gab es wenig Grund, die Schreibweise As zu beklagen, sie war einfach richtig. Ende der Geschichte – wenn sie nicht weiterginge.

Im vergangenen Jahr kam der wunderbare Film gleichen Titels in die Kinos, und ich habe mich darüber schon im Februar 2012 ausgelassen, lesen Sie bitte hier. Da steht alles drin. As war da falsch – in Ass reformiert, was in sich logisch ist. Aber man durfte es als Reminiszenz an das Buch von 1974 durchgehen lassen.

Ein Jahr später ist der Film längst ausgewertet. Herr Obama – König – kommt nach Deutschland, Herr Snowdon gibt den Spion heute – und die Dame Merkel merkelt dazu. Heißa, sagte da ein Spiegel-Redakteur, welch ein gütiger Zufall, der Film und das Buch, und die drei, titeln wir doch mal damit!

Und das As? Egal. Schreiben wir auch. Wie wird As noch mal geschrieben? Egal, wie früher. Hauptsache, es titelt sich gut. Und so fand das Kürzel für Arsen – As – wieder mal den falschen Platz. Und wir warten immer noch auf jenen Moment, an dem wir das Wort Ass richtig geschrieben sehen.

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