Non olet

130720_Klo

Dieses Bildchen habe ich in meinem Sprengel aufgenommen. Es ist mir nie aufgefallen bis zum vergangenen Samstag. Nun, man kann an diesem Bildchen einiges zeigen. Und Fragen aufwerfen. Wie zum Beispiel diese: Warum ist der Autor des oberen Schildes so freundlich – bitte an der Leine führen – (wenngleich er ohne Satzzeichen auskommt), und der Autor des unteren einer, der den Kommiss-Ton anschlägt: Ausrufezeichen! Ausrufezeichen! Und noch eines! Ausrufezeichen!

Einerlei, das sind Stilfragen. Wir befassen uns hier mit dem Wörtchen Hundeclo. Gibt es das? Nein. Klo muss es heißen; Clo geht nur, wenn den drei Buchstaben noch -W und N folgen. Die Schreibweise mit C ist falsch, sie ist durch nichts zu rechtfertigen.

Auch durch das Watercloset nicht? Durch das WC? Nein, wenngleich das WC eben auf dem  Ausdruck Wasser-Klosett, Wasser-Closett, dem englischen water-closet fußt: dem abschließbaren — von claudere, lateinisch: schließen – Örtchen mit Wasserspülung. Wir haben hier den seltenen Fall, bei einem sehr gebräuchlichen Wörtchen eine Etymologie vorzufinden, die schwer nachzuvollziehen ist.

Die Kloake übrigens, deren Herkunft wegen des Geruchs* und der ersten drei Buchstaben mit dem Klo zusammenhängen könnte, hat mit dem Klo nichts zu tun, auch mit dem Clo nicht. Im Lateinischen war die cloaca der Abflusskanal fürs Schmutzige. Das zugrundeliegende Verb ist hier nicht claudere, wie oben, sondern cluere, reinigen.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Die Überschrift spielt mit dem Geruch, auf Latein. Die Redewendung geht zurück auf Kaiser Vespasian, der in Rom eine Latrinensteuer erhob. Seine Begründung: Pecunia non olet – das Geld, das aus den Latrinen fließt, stinke nicht.

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