Na, dann Prost!

130724_Korn

Natürlich finden wir das nicht lustig. Natürlich machen wir uns nur ein kleinen Jux. Natürlich haben wir begriffen, dass es um zwei unterschiedliche Bedeutungen geht. Und wir denken, dass der Redakteur, der diese Überschrift eines lokalen Nürnberger Anzeigenblatts verfasst hat, sich ebenfalls einen Jux machen wollte. Wohlan! Prost!

Dabei ist der Hintergrund selbstverständlich ein ernster. Der Jux kommt aus der Namensgleichheit von Korn – als Gegenstück zur Kimme – und dem Korn, den sich Alkoholiker gerne hinter die Kimme … ähhh, Kinnlade gießen.

Bildschirmfoto 2013-07-31 um 08.26.43Wir befinden uns im Redensartlichen. Und bei der Waffentechnik. Da ich nur Panzerfäuste und Drohnengerät im Haus habe, aber keine gemeinen Faustfeuerwaffen, habe ich mich mal schlau gemacht, was Kimme und Korn überhaupt sind. Im Bildchen links sehen Sie die graue Fläche, das Korn, das beim Zielen mit dem anderen Lauf-Aufsatz, schwarz: die Kimme, in Übereinstimmung gebracht werden muss.

Dann trifft es. Der Duden erklärt die Kimme so: Das seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Wort für »Kerbe, Einschnitt«, das heute in der Bedeutung »Teil der Visiereinrichtung« gemeinsprachlich und in der Bedeutung »Gesäßspalte« umgangssprachlich ist, bezeichnete ursprünglich das überstehende Ende der Dauben vom Fassboden an. Wir wenden uns ab und denken mit Grausen an das Bild Arschgeweih oberhalb der Kimme, das nach eigener Beobachtung aus dem Straßenbild  verschwunden zu sein scheint. es wurde ersetzt durch kurze Höschen, bei deren Anblick man 98 Prozent der Trägerinnen noch einmal in die Umkleidekabine schicken möchte.

Das Wörtchen Korn hingegen lässt sich etymologisch in diesem Zusammenhang nicht erklären. Korn hat einfach die Form eines Getreideteils. Und natürlich findet der Korn als Getränk seinen Ursprung im Getreide.

Das Korn – der Korn? Hey, der Korn, den die Ordnungsmächte in Nürnberg nun zwischen Kimme und Korn nehmen, steht als Abkürzung für den Kornbranntwein. So einfach geht das.

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