Korrekturen auf Höhe der Flascheneingabe

130911_Plastik

Es liegt mir fern, Menschen zu verunglimpfen, die des Deutschen vielleicht nicht so mächtig sind wie die gemeine Deutschlehrerin hier um die Ecke oder der zeitunglesende Journalist mittags im Café. Es geht mir eher darum, dieses Stückchen Kommunikation im Alltag aufzuspießen und eine Geschichte zu erzählen, die ich nicht verstehe.

Dieses Zettelchen hängt seit Monaten im Edeka-Laden meines Vertrauens. Es hängt neben der Getränkeeingabe. Es sagt, dass der Sack aus Plastik ausschließlich für Plastik  gedacht ist – Glas gehöre in den Behälter daneben.

Nun gut, der Autor der Zeilen hat Probleme, das Wort Plastik richtig zu schreiben: einmal mit -ck, einmal nur mit -k. Passiert! Dann sollte der Chef, ein bemühter, freundlicher Herr, den Zettel abnehmen und neu schreiben. Einschub, mit Blick auf den Eintrag von gestern: Alle Verbindungen aus Verb und dem Wörtchen neu werden getrennt geschrieben, neu schreiben, neu machen, aber eben nicht – Pleonasmusverdacht! – neu renovieren.

Zurück zum Plastik, denn dann passiert dies: Vor mehr als einer Woche schnappt sich ein Kunde einen Rotstift und streicht die Fehler an: Plastick unterstrichen, das Wort Plastik erhält ein Ausrufezeichen. Ein Kunde passt auf beim Flaschenentsorgen, und nein, ich war es nicht.

Was passiert in dieser Woche, seitdem der aufmerksame Kunde seinem Unmut Lauf ließ und Farbstift lieh? Nichts. Es sieht niemand. Oder: Es sieht jemand und denkt jeden Tag: Sollte man mal neu machen (siehe oben). Oder: Es sieht jemand und denkt: Schön, dass der Kunde diesen Zettel auch noch farbig hervorgehoben hat. Wir hatten, als wir dies schrieben, keinen Farbstift. Oder: Was soll denn das? Wer malt da auf dem Zettelchen herum? Oder: Gut, ist falsch, aber es versteht doch jeder.

Ich verstehe es nicht. Ganz einfach.

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