Fleischlos erfolglos

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Da lästert einer ab. Da sagt einer die Wahrheit. Da ist einer stinkig. Da ist einem eine fette Laus über die Leber gelaufen. Da schmollt einer. Ich habe das Zitat herausgesucht, zitiert nach der Westfälischen Allgemeine, mit Dank an meine Schwester, weil ich es richtig finde. Ich gebe dem schmollenden Zitatgeber vollkommen recht. 

Da haben irgendwelche Parteikader mit dem direkten Ohr zu besorgten Kindergärtnerinnen und Kein-Fleisch!-Wir wollen-Tiere-retten-Gruppen den fleischlosen Tag erfunden und bringen ihn – oh, Graus! – in den Wahl-Alltag. Und die bürgerliche Szene dieses Landes, die die Grünen ja eigentlich wählen, rebelliert. Erstens will sich niemand bevormunden lassen und zweitens will niemand so etwas wie einen englischen Veggie-Day. Hey, wie wäre es mit Fleischfrei-Tag gewesen oder mit anderen Namen. Hätte man mal nachdenken sollen, bevor einem Peta das Parteiprogramm diktiert.

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Infantilisiert? Auch da hat der Zitatgeber recht. Gemüse heißt nun mal im Englischen vegetables, nicht veggie. Hängt ein i an etwas, und es klingt niedlich, nicht wahr, Angie, Susi, Horsti, Barbie, Blödie!

Es gibt vielleicht einen Veggie-Burger. Bei McDonald’s. Googelt man veggie, kommen der Veggie-Day und der Veggie-Burger zuoberst. Der kluge Harald Martenstein hat sich über den Tag, die Idee der Grünen, den Vegetarismus im Allgemeinen und die ganze Chose hier lustig gemacht. Extrem lesenswert.

Achja, fehlt noch der Zitatgeber. Oben lesen Sie ihn. Herr Kretschmann ist der derzeit erfolgreichste Grüne, wenn man die Fallhöhe des Amts als Messlatte nimmt. Er hat sich über den Fleischlos-Tag erst nach der Wahl echauffiert – im Wahlkampf hat er solidarisch dicht gehalten. Und in Spätzle gebissen, wahrscheinlich.

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