Warum das Komma da richtig steht …

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Diese Bildunterschrift sorgt dafür, dass ich die Süddeutsche Zeitung etwas rehabilitiere nach deren Ausrutscher mit der Bildunterschrift vor ein paar Tagen. Diese Bildunterschrift entnahm ich derselben Ausgabe – im Süden Bayerns registrierte die Bewohner den ersten Schnee, etwas früher als sonst.

Und die geschätzte Zeitung textet dazu. Alles weniger wichtig, bis auf den letzten Satz, nach dem Wort greifen: … zur Schneeschaufel greifen, und Kastanien trugen eine kleine Schneehaube. Wir schauen auf das Komma. Diese Komma muss da nicht stehen. Wir lesen ein Kann-Komma. Also auch denkbar: … zur Schneeschaufel greifen und Kastanien trugen eine kleine Schneehaube.

Der Rechtschreib-Duden schreibt über das Phänomen des Kommas zwischen zwei eigenständigen Sätzen (und darum geht es hier): Sind die Teilsätze durch und, oder, entweder ‒ oder, weder ‒ noch oder beziehungsweise verbunden, muss kein Komma stehen; man kann es aber setzen, um die Gliederung des ganzen Gefüges deutlich zu machen. Muss also nicht – es kann!

Die Zeitungsleute verfahren damit so, wie ich es auch für richtig halte; sie setzen das Komma. Warum mögen wir das? Weil es deutlich macht, dass wir zwei Sätze lesen, die so eigenständig sind, dass sie auch ohne und auskommen könnten: … zur Schneeschaufel greifen, Kastanien trugen eine kleine Schneehaube. Oder: … zur Schneeschaufel greifen. Kastanien trugen eine kleine Schneehaube.

Passt alles. Passt, sitzt, wackelt. Und hat Komma.

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