Die Plural’s auf S

131018_Bad-Infos

Da kommt man Freitag morgens aus dem Schwimmbad, geschafft nach 34 Bahnen, ist geduscht, geföhnt, besser Dinge in Vorfreude auf den Espresso, den verdienten – und dann das! Oh, Nürnberger!

Erstens hat die Stadt wohl einen Grafiker zu Rate gezogen; die Schriftart ist zumindest ambitioniert. Kleinschreibung, dünne Lettern, aber gut lesbar. Dann ist wohl zweitens die grafikende Agentur so teuer, dass kein Geld bleibt für einen, der nicht nur Schmuck-Lettern in konstanter kleinschreibung kennt, sondern auch den Duden, besser: Dudens Richtiges und gutes Deutsch.

Dort steht: Gelegentlich wird die Auffassung vertreten, der s-Plural komme vor allem bei Fremdwörtern aus dem Englischen (die Chips, die Flops) und Französischen (die Ballons, die Briketts) vor und sollte sonst so weit wie möglich vermieden werden. Tatsächlich tritt der s-Plural aber als einzig mögliche oder als die übliche Pluralform bei einer großen Zahl von Wörtern auf, die insbesondere zu folgenden Gruppen gehören … und dann führt das Werk ein paar Beispiele auf. Unter anderem dieses: … mehrsilbige heimische Substantive, die auf unbetontem Vollvokal – a, e, i, o, u – oder Diphthong – au,ei,ou – ausgehen.

Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht darum, dass kein Plural im Deutschen – ich wiederhole: kein! – mit einem Apostroph gebildet wird. Der Apostroph ist ein Auslassungszeichen. Der Apostroph zeigt an, dass etwas ausgelassen wird. Wie geht’s? Wie steht’s? Wie geht es? Wie steht es?

Oder er steht, aus dem Englischen abgekupfert, für den Deppen-Genitiv in Maria’s Café-Stüberl – nicht falsch, aber fürchterlich.

Aber er steht nie für einen Plural. Beim Plural ist nichts auszulassen. Beim Plural hängen wir – manchmal – einfach nur ein S an. Wie bei Aua – Auas; Hurra – Hurras; Mutti – Muttis. Der Plural  des Worts Apostroph übrigens darf – siehe: Vollvokal oder Diphthong – nicht die Apostrophs heißen, sondern die Apostrophe. 

Waren das genügend Informationen, genügend Infos?

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