Das Faxgerät

Heißassa, wie kleinlich wir sein können, wenn wir uns gegen Anglizismen sperren. In loser Abfolge stelle ich immer wieder Wörter vor, die längst einen deutschen Pass besitzen oder ihn beantragt haben. Oder gar aus anderen Sprachen wie Latein, Griechisch, Ungarisch, Französisch oder dem Welschem, Gaunerischem, Slawischen oder Arabischen stammen. Darauf mit Verve (frz) einen Kaffee (arab), auf dass die Tolpatscherei (ungar) einer allzu stoischen (griech) Unruhe in der Defensive (lat) weltfremder Sprachwehrler stoppen (von stopfen, germ) möge. 

Fax (Telefax) ist griechischen (tele meint: weit) und lateinischen Ursprungs (fac simile meint: Tu es mir gleich!) und beschreibt damit exakt, was das Gerät kann: Es liefert etwas Gleiches zeitgleich von Ferne aus. In den Achtzigern stellte das Fax eine technologische Sensation dar, da die Übermittlung von ganzen Dokumenten bis dato dem hundescheuen Briefträger überlassen war. Heute geht auch das Verb faxen eher unter in Faxen machen – wenn also der Clown zum Kindergeburtstag kommt. Fax nicht rum!, steht für Mach keine Blödheiten! als für Fass dich kurz am Faxgerät!

Heute lacht man sowieso über diese Geräte, weil Dokumente hundebefreit elektronisch verschickt werden und weder Zeitgleichheit noch Originaltum etwas bedeuten, über das man mega staunt. Vorteil Fax: Gesendete Dokumente gelten als nachweislich ausgeliefert, auch gegenüber Gerichten und deren Vollziehern. Nachteil Fax: Kein nach 1995 Geborener kann so ein Gerät bedienen, geschweige denn erklären. Noch ein Nachteil: Das Fax ist technikgegeben etwas größer als ein DIN-A4-Blatt und passt damit nicht mal in ein iPhone (korrekte Schreibweise).

 

 

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.