Wie es früher mal war …

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Es geht in diesen Tagen auch um Herrn Hoeneß. Es geht aber vor allem Weltpolitik. Moskaus Griff nach der Krim, sagt meine Heimatzeitung, die Nürnberger, dazu. Und sie titelt: Ist der Kalte Krieg zurück? Ich frage mich, ob der kalte Krieg ein Eigenname ist, was dazu führte, ihn großzuschreiben. Oder ob es sich hier einfach nur um Adjektiv plus Substantiv handelt.

140311_KalterK01Ein erster Blick in die kleine digitale Ausgabe des Duden auf meinem elektronischen Begleiter lässt mich stutzen. Wie Sie in dem Bildchen links sehen, schreiben wir demnach den kalten Krieg klein.

Mich wundert es sehr, da andere Namen in Verbindung mit einem Adjektiv großgeschrieben werden: das Rote Meer, der Blaue Reiter, das Schwarze Brett, der Goldene Schnitt. Die Kenner sprechen hier nicht mehr von Adjektiv plus Substantiv, sondern von Wortgruppen. Die gehören zusammen. Sie bilden nur in dieser Verbindung einen neuen Begriff. Der blaue Reiter setzt sich nach reichlich Alkohol auf seinen Gaul; gehört einer zu den Blauen Reitern, muss er nicht unbedingt ein Pferd im Stall haben und darf Alkohol verabscheuen. Er muss nur malen können.

Kleiner Hinweis: Sollten Sie über den Begriff LÜ gestolpert sein … Lehn-Übersetzung!

Nun gut, mein kleiner Duden, mein Duden-Wörterbuch auf dem iPhone, deckt vielleicht nicht alles ab. Schaue ich also in die mächtigste Duden-Ausgabe, Dudens digitales Wörterbuch aus der Duden-Bibliothek auf meinem Rechner. Da ergibt sich schon ein anderes Bild. Denn dort steht dies: der Kalte Krieg [Politik früŸher; die von dem Ost-West-Konflikt geprŠägte Epoche].

Also, Nürnberger, alles richtig gemacht.

Also, Duden! Noch mal die Erklärung lesen! Politik früher …?

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