Ach, wie Hässlich!

140502_HässlichDiese Werbung haben Sie bestimmt schon gesehen, und Sie werden sich wie ich gefragt habe, ob das Adjektiv hässlich hier wirklich großgeschrieben werden kann – oder ob Hässlichkeit als Nomen nicht besser stünde nach der Präposition gegen.

Antwort 01: Ja. Mach was gegen Hässlichkeit wäre klarer gewesen, dudeneinwandfreier, und ja, Herr Deutschlehrer, Mach was gegen Hässlichkeit hätte – angesichts der massiven Verbreitung dieser Werbung – Lernschwache und andere Kiezdeutschler nicht davon überzeugt, dass man hässlich großschreibt. Du bist Hässlich, du Opfer!

Antwort 02: Nein. Denn wer wollte es der Firma Hornbach verbieten, im Rahmen einer künstlerisch frei gestalteten Werbung Fehler zu machen, die auffallen, um aufzufallen. Ich sehe keinen Grund, hier die Deutsch-Polizei zu geben und im Rahmen einer Geißelung allgemeinen Sprachverfalls …

Antwort 03: Noch mal Nein. Denn wer sagt, ob es wirklich falsch ist? Die Präposition gegen erfordert in 99 Prozent der Sprachsituationen ein Nomen –  Ausnahme vielleicht: Mach was gegen es! Da biegen sich die Fußnägel, und wir schreien gemeinsam: Mach was dagegen! Oder: Gegen was protestierst du? – Wogegen protestierst du? Aber: Gegen wen protestierst du? Da gibt es nur diesen einen Satz – und dann folgt der Präposition auch kein Nomen.

Bei Mach was gegen Hässlich besteht der Witz – und damit auch die Merkkraft der Aussage – gerade darin, aufhorchen zu lassen. Das Wort dann großzuschreiben, halte ich nicht nur für legitim – sondern auch für richtig.
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Unterm Strich und in eigener Sache. 

140406_Titel_Iss_FINAL_Klein_BlogIch darf noch einmal auf das Büchlein hinweisen, das zu schreiben mir viel Spaß machte, das auszudenken mich und mir Wochen kostete: Sie sehen es im Bildchen. Iss dass soo richtich? heißt es und stellt 88 Fragen zum Deutschen im Alltag. Ich frage – Sie knobeln. Das entnehmen Sie auch dem Untertitel: 88 Mal unterhaltsam Denk-Sportliches zur deutschen Sprache. Dieses Büchlein gibt es nur online als sogenanntes E-Buch. Es kostet 1,49 Euro. Wenn Sie sich damit befassen wollen: Hier finden Sie es quasi druckfrisch bei Amazon und hier bei Neobooks. Auf beiden Plattformen können Sie sich problemlos eine Leseprobe ansehen – lieber wäre es mir noch, wenn Sie es kauften und es anderen empföhlen – was für ein Konjunktiv!

Mehr über das Büchlein lesen Sie bitte hier.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.