Wie das Outlet zu seinem Namen kam

140615_OutlettSehen Sie die verzweifelte Dame links auf dem Bild? Das ist Jane. Jane kommt aus Oxford, England. Jane ist mit ihrer Freundin Mary, Oxford, England, nach Schmallenberg geflohen. Beide konnten ihre Gatten nicht mehr ertragen, Peter and Paul, die während der WM-Zeit im England-Trikot herumlaufen und nur Roooooneyyyyyy brüllen – und zwar vor ihre Zeit im Pub, während der Zeit im Pub und vor allem nach der Zeit im Pub. So sind’s die Englischen.

Und dann ist Jane also nach Schmallenberg gefahren. Mit Mary. Schmallenberg?

Ja ein Weiler im Sauerland, der auffällt durch … ähhhh …. Schmallenberg wurde bekannt … also …

Jane sagte mir, sie sei nach Schmallenberg gereist, weil sie dachte, da seien nur small bergs, mithin kleine Berge, und Jane fürchtet die Alpen, und Jane dachte erst, Schmallenberg läge im hügelfreien Holland.

In Schmallenberg, Sauerland, sah Jane ein Schild mit dem Werksverlauf von Falke, einer noblen Strumpfmarke, die zwischen den small bergs siedelt. Als ich dieses Foto schoss, rief Jane gerade Mary zu: Lett me in!

Sie müssen wissen, dass Jane zwar die Fußballleidenschaft (drei L, besser: Fußball-Leidenschaft) Ihres Peter nicht teil, dafür aber Ihre Tasse vom Thronjubiläum der Königin hergeben würde für eine ausgiebige Tour in irgendeinem Fabrikverkauf weltweit. Stand sie also vor dem Werksverkauf von Falke.

Ein zufällig anwesender Marketing-Mann von Falke hörte den erstaunten Ausruf, schrieb Lett me in sofort mit – der Sauerländer hört schlecht und spricht hart! – und garantierte Jane und Mary lebenslanges, unbegrenztes Einkaufsrecht in dem Laden. Für die Überlassung des Bildes, inklusive der Weltrechte.

Dann überlegte der Marketing-Mann: Wenn die Englischen rufen Lett me in, dann sollte man sie auch nicht mehr out-letten. Der Marketing-Mann hatte Marketing an der renommierten Fachhochschule  Schmallenberg studiert, während der English-Lessons(!) jobbte(!) er schon schon bei Falcon(!), konnte also der Mother allen Speaks nur eingeschränkt folgen.

Mit dem Bildchen von Jane und dem Spruch ging er zu seinem Chef. Sie müssen wissen, die beiden waren gerade auf der Suche nach einem neuen Begriff für den Werksverkauf, einem internationalen – zwengs der Internationalisierung und der tourism value change high potencial power order balance.

Unser Marketender kratzte alle seine English-Kenntnisse zusammen und dichtete: Never lett them out again.

Top Job!, rief sein Chef, nur zu lang. 

Lett out? fragte der Marketender?

Warum nicht Outlett?, sagte der Chief.

Und weil Chefs immer recht haben / Recht haben, blieb es bei Outlett. Das sahen dann andere Werksverkaufs-Marketender.

Screenshot 2014-06-17 09.56.51Die übernahmen die Idee, schauten indes vorher in das Oxford Dictionary. Dort fanden Sie den Eintrag, den Sie hier sehen. Also korrigierten sie das falsche Wort – und das Outlet wart (mal dem Link folgen!) geboren, deutschlandweit. So war das mit Jane und Mary und dem Marketing-Mann aus Schmallenberg, der seinen Englisch-Unterricht versäumt hatte.

Und als man den Marketing-Mann auf den Fehler ansprach, stutzte er nur und sagte in seinem harten Sauerländisch: Wieso falsch? Wollen wir nicht auch Letten von der Qualität der Marke Falcon überzeugen?

Stur sind’s, die Sauerländer. Und Recht haben’s. Immer!

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