Wenn Sieger fliegen

140715_Siegerflieger02An diesem Tag, an dem die ARD das Fernsehprogramm des Vormittags umgeworfen hat wegen der Nationalmannschaft, freuen wir uns doch nicht nur über den Sieg, sondern auch über die Lufthansa LH 2014 – heißt wirklich so! –, die das Flugzeug der Helden (Bild: ARD) umgetauft hat: Siegerflieger. Die Boeing 747/8, die sonst auf den Namen Potsdam hört, heißt an diesem Tag anders.

Gut gemacht!

Glück gehabt, dass sich Sieger auf Flieger reimt. Ich bin sicher, man hat alle möglichen Ideen durchgespielt, diesen Ausdruck in Englisch klingen zu lassen: Winner Bringer. Champions‘ Starship. Wordcup Hub.

Naja. Siegerflieger ist richtig gut!

Auch der sehr geschätzte Kollege Paul-Josef Raue hat sich mit Sprache und Fußball befasst. In seinem Handbuch des Journalismus schreibt er: Wie ist die Faszination des Fußballs zu erklären? Ich wage die These: Es ist ein Spiel, das nahezu ohne Anglizismen auskommt. Dabei ist das Spiel in England erfunden worden. Aber ein Lehrer im nahen Braunschweig erfand – vor gut hundert Jahren – die Fußballsprache. Englische Worte verwandelte er in deutsche, das gab es wirklich einmal. Das „goal“ wurde zum Tor, das „offside“ zum Abseits, „half“ zur Halbzeit, der „free kick“ zum Freistoß, den „referee“ zum Schiedsrichter, der „coach“  zum Trainer und der „header“ zum Kopfball.

Und da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken, zugleich aber Ihnen die Möglichkeit einräumen will, den gesamten Text zu lesen, sei auf diesen Knupf verwiesen. Es lohnt sich. 

Danke, Herr Raue! Screenshot 2014-07-15 09.55.44

Und auch Mercedes hat sich Mühe gegeben, nicht ins Englische zu verfallen. Schauen Sie sich den Bus an, mit dem die deutsche Mannschaft über die Fanmeile fahren wird.

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