Wir haben da so einen richtig langen Satz in der Online-Ausgabe der FAZ, den Sie in der ersten Zeile startend sehen: … ja in solchen Momenten: dass die Glücksgefühle so stark und intensiv sind, dass man dagegen die Unterscheide zwischen denen, die diese Gefühle empfinden, als winzig und irrelevant wahrnimmt.
Nun gut, dieser Satz ist nicht sonderlich elegant, er hat einen verwirrenden Nebensatz – und vor allem besticht er durch die hässliche Doppelung des dass.
Aber falsch? Falsch kann der Satz nur sein beim ersten Buchstaben. Also, muss dass hier großgeschrieben werden nach dem Doppelpunkt? Schauen wir in die Regel: Großgeschrieben werden muss nach einem Doppelpunkt, wenn ein ganzer Satz folgt. Ein ganzer Satz besteht aus einem Subjekt, einem Prädikat, im besten Fall noch einem Objekt.
Haben wir hier einen ganzen Satz? Nein, wir haben einen Nebensatz, der mit dass beginnt. Der Nebensatz sieht zwar wie in ganzer Satz aus, ist aber keiner. Ein ganzer Satz wäre: Denn es geht in diesen Momenten darum, dass …
Haben wir aber nicht. Wir haben lediglich einen verschlungenen Nebensatz. Folglich ist es richtig, hier mit einen Kleinbuchstaben zu beginnen. Problem gelöst!