Ööööhhh, was für ein würziger Täxt

140730_Umlaute_PicEs waren einmal Zwillinge, Hagen und Norbert Bruns. Sie mochten sich nicht sehr. Und so zog der eine, Hagen, aus Hagen in Nordrhein-Westfalen nach Bad Zwischenähn in Niedersachsen. Norbert zog aus Hagen, immer noch Nordrhein-Westfalen, nach Lällüngen in Baden-Württemberg. Beide gestälteten in Berufsleben sehr erfolgreich. Hagen eröffnete eine Ääl-Bräterei, Norbert eröffnete einen flörierenden Handel mit Täxtiliän und Geschänken.

Was beide nicht wussten: Sie hatten eine eingeborenen Umlaut-Fehler. Zwar schrieben sie nicht schlechter als der Norm-Zwilling. Aber immer, wenn es um Ä, Ö und Ü ging, patzten sie. Beide patzten. Und pätzten petzten die Fehler es anderen. Ätzend! Daher der Streit!

Sie führten ihre Schwäche zurück auf ihre Mutter Änne, geborene Äsöpiüs, die ihren Familiennamen nicht mochte und daher einen Bernd Bruns heiratete, nicht etwa aus Liebe, sondern weil er so einen einfachen, schönen, zweimal einsilbigen Namen ohne Umlaut hatte. Sie nannte sich mit dem Tage der Heirat Ann, gesprochen: Aenn, und redete den Zwillingen schon beim Saügen ein, nie etwas zu tun haben zu wollen mit Umläuten. „Aber wenn die Glocken doch läuten“, sägten sagten Hagen und Norbert üni-sono am Tag ihrer Taufe, als die Glocken läuteten. „Die laüten nicht, die schellen, die Glöööcken“, sagte Ann. „Merkt euch das!“

Was Ann Bruns ihrem Nachwuchs noch vermittelte: Geiz! Macht alles selbst! Andere Läute wollen nur Öer Gäld!

Und so kam es, dass Norbert und Hagen an zwei deutschen Orten Läden eroffneten mit Namen, die ihre Umlautschwaeche ins Land bruellten. Dass Sie ihre Schilder selbst pinselten, versteht sich – Geiz! – von selbst. Dass ihre Ähen – beide heirateten Lehrerinnen, Gymnasium, Deutsch und Gemeinschaftskunde – nur etwa ein hälbes Jahr hielten, auch.

Dass ich Ihnen verspreche, einen solchen Blödsinn nicht mehr zu schreiben, versteht sich übrigens auch. Aber es bot sich doch an, oder?

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