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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben Heute morgen habe ich mir meinen Kommunionsanzug angezogen, habe neben die zwei Kerzen auf meinem Schreibtisch eine dritte platziert und die Finger gen Himmel gestreckt: Vor genau drei Jahren habe ich die deutschmeisterei eröffnet.
Heute ist Geburtstag. Also gieße ich mir einen auf die Lampe und such ein lizenzfreies Bildchen heraus, das diesen Tag illustriert. Hier ist es, Heindesign ist die Quelle:
Und dann machen wir mal ein leichtes Thema. Das Thema heißt mal wieder Kongruenz. Hatten wir in der vergangenen Woche schon: die Abhängigkeit der Wörter eines Satz untereinander in Bezug auf Zahl, Geschlecht und Fall, auf Genus, Numerus und Kasus. Schauen Sie sich doch kalk die Überschrift aus dem digitalen Spiegel an: Schon fünf Minuten Joggen am Tag schützen das Herz.
Und nun stellt sich mit des Messers Schärfe die Frage, ob der Singular des Verbs (… schützt das Herz …) nicht besser gewesen wäre, beziehungsweise richtiger. Der Plural (… schützen das Herz …), für den sich der Redakteur des Spiegels entschieden hat, bezieht sich auf die Minuten im Plural.
Beim ersten Lesen der Überschrift durchzuckte es mich und ich korrigierte sofort gedanklich Schon fünf Minuten Joggen am Tag schützt das Herz. In dieser Variante begreift man … fünf Minuten Joggen am Tag … als Einheit. Ich biete Ihnen heute keine Lösung, ich weiß es nicht.
Am dritten Geburtstag der deutschmeisterei passe ich. Ich glaube, dass für beide Spielarten etwas spricht – und ich rufe Ihnen, champagnertrunken, zu: Machen Sie doch, was Sie wollen!