Ay, Schland …, ne, Schländ!

140909_SchlandshopKäme ich jemals auf die Ideen, Kioskbesitzern an einem langen Lern-Wochenende beibringen zu wollen, wie sie ihre Verkaufsstätten so beschriften, dass Normalsterbliche stehen bleiben // stehenbleiben … hier hätte ich ein wunderbares Beispiel. Für die Art, in der es nicht geht.

Für eher Unkundige: Der Betreiber dieser Auslieferungstelle für Kurzentschlossene in Berlin – danke an Robert W. aus Berlin für das Bildchen – heißt nicht etwa Schland – sonst würde der Nacht-Laden sicherlich Schland’s Night Shop heißen. Schland ist eine Wortschöpfung aus Zeiten, in denen Deutschland kurz davor war, Weltmeister zu werden – 2006. Feierlaune. Informationen zu Schland finden Sie hier.  Auszug aus Wikipedia, in feinstem Deutsch: Es bezeichnet die überschwängliche Feierlaune im öffentlichen Raum zu Zeiten großer internationaler Fußballturniere.

Als besonders reizend empfinde ich die Zeile Sauers & Suger. Ich glaube, die Texter wollten uns sagen, dass Süßes und Saures verkauft wird; man ahnte, dass dies in Englisch besser klingt, konnte aber die exakte Schreibweise von sour & sugar (stimmt das so?) im Oxford nicht finden. Lautmalt man eben so …

Und dann Drink’s More. Manno, da muss der Texter aber schon mächtig Drinks and more intus gehabt haben. Ich vermute mal, er wollte Drinks & More texten, wobei ich mich weder hier noch andernorts jemals wieder über das Kaufmanns-Und aufrege.

Als es dann um das Pinseln von Tabak – Spirituosen – Bier – Wein ging, war er wieder nüchtern. Gerade Spirituosen birgt etliche Falltüren – oder traps, wie wir Anglizisten sagen, wenn wir eigentlich Spirituosen meinen, aber spirits sagen wollen ähhh, Sprit … ähhh Spritz … ähhh, Sprizz oder wie oder was?

Egal, Hauptsache Feierlaune!

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