Immer schneller, immer doller …

Bildschirmfoto 2014-10-20 um 08.39.33Es dauerte rund eine Stunde, bis das erste Werk der Woche geschafft war: das neues Betriebssystem von Apple auf den Rechner aufzuspielen. Das heißt nun mal OS X (lies: Operating System ten, auch wenn die Appelianer Ohh Ess Iks sagen) – und die Nachfolger von Herrn Jobs nennen es Yosemite. Nett. Aber warum erzähle ich Ihnen das? Weil die Fortschrittsanzeige reinster Unsinn ist.

Schauen Sie doch mal an, was da unten steht: noch ungefähr 34 Sekunden. Will ich das wissen? Will ich wissen, ob es 34,67 Sekunden bis zur Schnackelung* dauert oder nur 34,01 Sekunden? Seit wann sind Sekunden eine Taktung, in der ich denke, wenn ich warte und warte und warte. Und ich habe lange gewartet.

Stünde da Noch ungefähr 34 Minuten könnte ich mir noch einmal die Zähne putzen, frischen Tee aufsetzen oder einen Regenschirm unter der Dusche testen. Stünde da Noch ungefähr 34 Stunden sollte ich den Apple-Service anrufen, einen neuen Rechner bestellen und dem Anwalt Bescheid sagen.

Aber Sekunden? Und dann noch ungefähr? Habt ihr se noch alle?

Abgesehen davon: Diese Angaben sind reinster Mist. Aus den 34 Sekunden wurden in diesem Durchgang der Installation ungefähr 34 Minuten, von anfänglich 22 errechneten. Schwamm drüber! Die Kiste läuft.

Aber kommt mir nicht mehr mit solchen Ungefähr-Zahlen, die Exaktheit vorgeben – und in Wirklichkeit nur Geschmahe* sind.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Das Wort Schnackelung gibt es ebenso wenig wie das Wort Geschmahe – beide sind frei erfunden. Zum Verb schnackeln schreibt der Duden: (besonders mit den Fingern oder der Zunge) ein schnalzendes GerŠusch hervorbringen: mit den Fingern schnackeln. Die Schnackelung tritt folglich in eben jenem Moment ein, an dem ich mit der Zunge schnackele, weil die Installation beendet ist. Und Geschmahe? Denken Sie sich Ihren Teil. Ich habe mir das Wort ausgedacht, als ich auf die Fortschrittsanzeige starrte.

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