Der Ärger im Ärger

150120_TelekomMit der Telekom hat man Ärger. Das ist irgendwie rituell. Viele haben Ärger. Unser Ärger, der meines Sohnes und meiner Wenigkeit, bestand darin, dass die Telekom im Gestalt ihrer Tochter T-Mobile es nicht schaffte, eine Konto-Änderung – vorgenommen im September 2014 – derart anzuerkennen, dass das Unternehmen die Kosten auch von diesem Konto abbuchte. Und bevor wir uns missverstehen: Das Konto was stets gefüllt.

Die Folge dieses Nichtabbuchenkönnenswollens: Mahnschreiben. Seitens des Unternehmens. Auf ein Mahnschreiben hin rufe ich an, gebe die neue Kontonummer zum wiederholten Male durch, und der freundliche Mitarbeiter sagt: Achja, da steht sie ja. Kein Problem. Wir buchen ab.

Ich bekam zwei Mahnschreiben, eines für mein eigenes Konto, eines für das meines Sohnes. Ich bekam in jedem Monat Mahnschreiben, im Oktober, im November, im Dezember, im Januar. Ich rief in jedem dieser Monate bei der Telekom auf der 2202 an. Ich wartete. Ich erklärte, und nein, mir platzte nicht der Kragen. Und jedes Mal sagt eine Freundlichkeit: Achja, da steht sie ja. Kein Problem. Wir buchen ab. Im Januar ergänzte die Freundlichkeit noch: Achja, da steht ja auch das Datum der Referenznummernbestätigungsannahme (oder so ähnlich), 1. Oktober 2014. Alles klar. Wir buchen ab.

Am nächsten Tag wurde nicht abgebucht.

Am nächsten Tag war Sohnes Handy gesperrt. Sohn schäumte. Der Herr Vater war außer sich. Er rief bei der Telekom an und hörte: Oh, da steht die Nummer ja. Kein Problem. Wir buchen ab. – Dann schalten Sie bitte das Handy meines Sohnes wieder frei. – Nein, das geht erst morgen. – Warum? – Der nächste Rechnungslauf ist erst morgen. – Aha.  – Ja, tut uns sehr leid. – Ist es sicher morgen wieder frei? – Ja, morgen Mittag. Sicher.

Mittags war nichts freigeschaltet. Wir reden vom letzten Freitag. Das Wochenende drohte.

2202 wiederum. Vom Konto war wiederum nichts abgebucht.

Oh, das hätte ich Ihnen auch gleich sagen können. Der Rechnungsdurchlauf … – Mir reichts! Schalten Sie das Handy meines Sohnes frei! – Das geht nicht. – Warum nicht? – Der Rechnungsdruchlauf. – Was kann ich tun? – Gehen Sie zu Ihrer Bank und lassen Sie sich die Einzahlung bestätigen! Das schicken Sie mir dann!

Ich tat wie geheißen. Eine Stunde später war das Handy freigeschaltet. Und ich bin sicher, dass im nächsten Rechnungsdurchlauf

Darum geht es nicht. Es geht darum, dass der arme Herr, der an einem Freitagnachmittag persönlich meines Sohnes Handy wieder freischaltete, mir danach eine E-Mail schrieb, die Sie oben sehen. Nein, ich will den Herrn nicht diffamieren. Aber kann denn die hochmögende Telekom diesem Herrn nicht einen Vordruck bauen, mit dem die Peinlichkeit des Eigenschreibens nicht so auffällig.

Von den 262,82 Euro (ok, kumuliert über Monate), die ich denen am Freitag überwiesen habe, zwacke man bitte nur einen Teil ab. Gekündigt habe ich schon. Die Art und Weise, mit der die Telekom danach versucht, die Kündigung abzuleiten, ist ebenfalls beeindruckend.

Beeindruckend peinlich.

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