Wir lösen auf. Blättern Sie bitte noch einmal zurück! Gestern hatte ich Ihnen zwei Texte hingelegt, Jah(!), im ersten Text steht bejahen. Ich stutzte beim ersten Lesen. Woher kommt das H im bejahen? Ich habe keine Ahnung, aber: Es ist richtig. Und im zweiten Text finden Sie die Wagschale. Da steht die Waage Pate, ohne Frage. Aber nimmt die Wagschale das doppelte A der Waage mit? Wagt sie es? Hey, tut sie. Richtig ist die Waagschale.
Mann, Mann, Mann! Gut, wir unterstellen der Modebranche nicht unbedingt, die hellsten Geister hervorzubringen – und das ist ja auch kaum der Sinn und Zweck dieses Berufs: Nicht der Geist leuchte, sondern Gewebe, Gewerbe und Mensch, Mensch, Model!
Oder Mensch, Modell? Model ist schon richtig. Alles andere wäre dann ein Modell, beispielsweise ein Modell von Faller-Häuschen oder Kampfflugzeuge im Mini-Format – oder ein Modell für die Rentenreform. Den ersten Test haben die Jungs und Mädels also bestanden: Sie schreiben den Beruf richtig.
Wobei man sich da schon fragt, wie es beim Duden zu dem Eintrag kommt, den Sie oben sehen: Man hat das Model, Frau Schiffer, Frau Klum, Frau Campbell. Und dann hat man noch das Doppel-L-Fotomodell? Ratlos lese ich, ratlos stehe ich rum, und kein Model hilft, kein Gedanken-Modell gibt Auskunft. Also lesen wir weiter im Text.
Und dann folgt Geblahe auf Facebook: Sie sind auf Modelscouting(!)-Tour. Heißt so viel wie: Heute Abend solltet ihr euch echt crazy aufstylen, ihr bitches&gents, denn wir checken die scene voll durch! Wir sind auf der Suche nach was?
Nach NEW FACES. Himmelherrgott. Wie vollpfostig hört sich doch in unserem irren Business so was an wie Neue Gesichter. Geht gar nicht. Das klingt so altdeutsch, so gar nicht irgendwie …
Und auf was freut sich dann die Werbeabteilung des P1, Olli Kahn und so, Sie wissen schon! Kommen nur Coole rein. Die mit den New Faces. Und natürlich die alten Säcke mit den Ferraris, die wegen die New Faces kommen und zwengs dem fun und den Fotografen von der Bunte und dem cocaine.
Na, man freut sich aufs Kommen. Und nun stelle ich mir gerade vor, wie spielverderbend es sein kann, den Mädels und Jungs im P1 abends zu erklären. was ein substantiviertes Verb ist – und warum man hier kommen etwas größer schreiben sollte.
Ach, geh weider, Burschi, hörst mi?