Wie späht ist es beim Späen?

150331_SpätErsetzen Sie in dem Text doch mal die Leerstelle in der ersten Zeile durch einen Namen. Durch Martin zum Beispiel.

Martin schießt also hoch und spät durch die Frontscheibe. Uppssss, wie spät ist es?

Ahhhhh, klar, bei spät muss ein H rein – spähen heißt das Verb und das H wird durchzogen, gnadenlos durchgezogen durch alle Beugungen, die Fachmenschen auch Konjugationen oder Flexionen nennen.

Warum ich dieses, einen Tag vor dem Tag in den Aprilschickens, erwähne? Weil eben ein paar dieser Fachmenschen, die dann keine sind, behaupten, dass Rechtschreibprogramme derlei Fehler fänden. Pustekuchen! Rechtschreibprogramme fragen vielleicht den Schreiber, ob er unbedingt einen 45-Wörter-Satz so stehen lassen will. Oder sie bemängeln die Falschschreibung von Rüthmus oder so etwas. Finden Sie aber bekannte Wörter – hier: spät – in einem Kontext, in dem das Zeitadverb widersinnig ist, schweigen sie. Sie bemerken es nicht.

Und wer bemerkt es? Der menschliche Geist. Na, bravo!

Sie glauben das nicht? Dann schauen Sie doch mal hier: Den ersten Text habe ich in das Programm Pages von Apple (um die 20 Euro) geschrieben, ein im Übrigen leichtes, schnelles Utensil.

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Naja, Nix wird bemängelt.

Den zweiten habe ich auf dem hochgelobten Programm Papyrus (um die 180 Euro) geschrieben, und siehe da, Papyrus meckert, wenn auch nicht umfänglich. Papyrus arbeitet zusätzlich mit dem Duden-Korrektor.

Screenshot 2015-03-31 09.16.11Und Sie fragen jetzt, was mit Word ist, dem Standard der Schreibprogramme? Hey, das obere Beispiel ist ein mit Word geschriebenes.

Word – oft im Paket geliefert mit anderen Proprammen – erkennt da gar nichts.

 

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