Exklusiv daneben

150805_InnenstadtInnenstadt Nürnberg, gestern. Irgendeine Ladenzeile auf dem Weg ins Restaurant. Und was sieht das wachsame Auge? Als erstes fiel mir Sigikid auf, zweites von unten. Sigikid – First Class for Kids. Da klappt doch das smarte Telefon freiwillig die Kamera aus. Da hat der englische Texter mal wieder zugeschlagen. Da dreht das Auge. Und der Laden denkt: Hey, Inglish is eh echt much cooler. Und die parents, die da den Gegenwert eines Sportwagens (PS) für die Behüllung des kleckernden Nachwuchses auf die Theke legen, die finden Inglish auch vollstcool.

Schauen wir weiter. Keiner der Läden kommt ohne Englisches aus. Nun gut, einer. Räder & Räder, die Brillen, aber zu denen komme ich noch. Rank titelt fashion. Castros macht in shoes und in bags & lifestyle. Oh, Graus!

Und die Brillenmenschen? Sie kleinschreiben sonnenbrille. Und wir lieben dieses Wort. Und sie kleinschreiben exclusive brillen. Schauen Sie noch mal hin. Das Wort exclusive gibt es nicht im Deutschen. Das Wort exklusiv schreiben wir eigentlich mit K, nicht mit C. Nur wenn wir auf einer Tafel auftauchen, die kopiert wurde in Miami Beach oder Santa Barbara – dann kommen wir auf andere Ideen.

Exklusiv, nein exklusiv ist das nicht, was man da liest.

 

 

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