Englisch für Dummies

150908_DummysVon nun an, Mittwoch, 17 Uhr, lesen Sie die korrekte Fassung. Bei der ersten habe ich meine Synapsen … na, ich weiß nicht, wo die waren.

Ich betone es gern, ich wiederhole es gern: Die feinsten Beispiele für meine kleine, tägliche Plackerei mit der Sprache stammen nicht aus meiner Kamera, sondern aus der von Lesern. Und so darf ich heute Klaus H. danksagen (nicht wundern, das Wort gibt es, Danksagung dafür an den Duden), einem Leser und Autofahrer aus Baden-Württemberg. Sie sehen schon, rechts auf der Brücke schimmert das Ba-Wü-Logo durch und für Leute mit Augen wie ein Luchs (oder unter viel Lux) ist mittig in der Ferne Heidelberg lesbar.

Leser H. sah das Schild, riss unter heftigem Entsetzen nicht nur die Hände vom Lenkrad, sondern auch sein Mobiltelefon aus dem Jackett. Und knipste.

Dann dachte er nach. Erstens über die beschriebenen Personen auf dem Plakat der Polizei, einem offiziellen also: Ich fahre …, weil wir … Fragezeichen.

Holla! Folgendes ginge ja: Ich fahre schnell, weil wir eine Party veranstalten. Und nun merken Sie sich das Wort Party mal, es wird noch beispielhaft. Merken! Gut, der Gedanke dieses Satzes ist schon eine Herausforderung mit seinen beiden Subjekten in einem Satz. Und es hapert richtig, nicht wahr? Der Sinn ist nicht klar. Es könnte ja auch heißen: Ich fahre mit Verstand, weil ich kein Dummy bin. Oder: Wir fahren …, weil wir keine Dummys sind. Aber Schwamm drüber!

Dann stellte Leser H. diese dudengetreue Überlegung an: Der Plural von Lehnwörtern aus dem Englischen, die auf Y enden, wird im Deutschen einfach mit dem gemeinen Plural-S gebildet. Ja, Ladys, das ist so. Und wenn die Damen mit den Herren Reitern (nicht mit den Herrenreitern) auf Festen feste feiern, dürfte man das auch Ladys mit Jockeys auf Partys (sic, siehe oben) ausdrücken. Nur als Beispiel.

Ebenso pluralig verhält es sich mit dem Dummy, also jener verkabelten Puppe, die zu Aufprall-Tests mit allerlei Drähten versehen wird und gerne in der Werbung als gelbbemänteltes Wesen vorn in Autos sitzt, bevor es gegen eine Mauer oder ein anderes Auto prallt, in dem ebenfalls ein Dummy sitzt. Sie hören dabei gern die Musik der Crash Test Dummies, einer Gruppe, die in den Neunzigern ummmmmte. Und da das Wort Dummy auf dem Englischen kommt, treffen (Wortsinn!) dann zwei Dummys aufeinander. Ja ja!

Screenshot 2015-09-09 08.14.26Die Polizei des Landes Baden-Württemberg hat jedenfalls in den Duden geschaut und alles richtig gemacht.

Und nun beginnt in diesem Beitrag die reine Spekulation. Da sitzt Wachmeister Jonas R,, 40, hört die Crash Test Dummies und liest ein Buch. Das Buch heißt Crashing für Dummies, angelehnt an die erfolgreiche Reihe Englisch für Dummies, ja, das gab es wirklich. Jonas R. wortspielt gern. Wir sind doch keine Dummies (vollkommen richtig geschrieben, weil das deutsche Wort im Singular Dummie heißt, einfachste Pluralbildung), denkt er. Und dann zischt er das fünfte Viertele und schlägt seinem Chef diesen Spruch vor.

So kam das. Es sollte ein Wortspiel sein. Dummy – Puppe, Dummie – hirnloser Raser, Sie verstehen?

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