Heute ist in der Tat von einer Ungeheuerlichkeit zu berichten. Die Ungeheuerlichkeit ist eine ungeheuerliche und ungeheuer zugleich. Aber dazu muss ich weiter ausholen. Erst einmal die Fakten: Paypal, der Zahle-Freund, ist ein Bezahlsystem, das online funktioniert, und mit dem Paypal-Mitglieder ruckzuck Geld austauschen können. Hinter meinem Paypal-Konto hängen zum Beispiel eine Kreditkarte und mein normales Bankkonto. Paypal bucht also von einem dieser Konten ab, wenn ich zum Beispiel im Internet frisches Hirn bestellt habe – vorausgesetzt, die Firma für frisches Hirn hat ebenfalls ein Paypal-Konto, was die meisten haben, sofern sie Hirn haben und modern sind. Kurz gesagt, Paypal ist so etwas wie ein normales Bankkonto.
So weit die eine Schiene. Die andere Schiene sagte mir bisher, dass ich Falschmeldungen von Leuten, die an mein Geld wollten, an der Adresse erkenne, unter der mir eine E-Mail geschickt wurde. Meist war das Logo meiner Sparkasse gut gefälscht, auch die Optik eines Anschreibens stimmt, aber der Absender trug eine Namen wie lluciuouss@gmail.cc oder so etwas.
Und nun das: Schauen Sie sich mal die Absender-Adresse genau an: service@paypal.de. Das stimmt. Paypal.de existiert ebenso wie paypal.com – und dass die Firma eine Adresse hat, die service@ heißt, davon gehe ich einfach mal aus.
Auf den ersten Blick also hätte ich davon ausgehen müssen, dass Paypal von mir irgendetwas will – und da ich die Jungs nicht verärgern will … man weiß ja nie. Und dann las ich den Text. Erst mit Lesen des Textes wurde mir klar, dass da was nicht stimmt. Sie reden mich als Klienten an. Hey, das stammt direkt aus der Übersetzungsmaschine, client im Englischen. Und sie schreiben auch sonst unmögliches Zeugs. Lesen Sie mal, bitte. Wenn jemand Sie so anschreibt, wissen Sie, dass da irgendwelche Jungs in Usbekistan oder China sich auf jene freuen, die bereitwillig ihr Kundendaten eingeben. An der E-Mail-Adresse ist er jedenfalls nicht mehr zu erkennen, dieser Betrugsversuch. das hat in meinen Augen eine neue Qualität.