Nein, ich will nicht darüber nachdenken, ob der Gedanke des Herrn Dobrindt sinnvoll ist: Ob ein Satz auch, ja: auch, umgekehrt richtig ist. Ist mir zu philosophisch. Oder man müsste es anders ausdrücken. Beides ist demnach richtig, das Geöffnetlassen und das Schließen der Grenzen, beides führt zu Europas Ruin. Ich will mich hier um das Weiter-so kümmern.
Und damit um die Frage, wie die Kollegen vom zitataufnehmenden Münchner Merkur Dobrindts sicherlich wörtliche Rede ins Schriftdeutsche bringen. Sie haben ein paar Möglichkeiten:
– ein Weiterso. Liest sich schlecht, ist nicht nachvollziehbar.
– ein Weiter So. Warum soll man das So großschreiben?
– ein Weiter-So. Dafür spricht, dass man in zusammengesetzten substantivierten Fügungen das das erste und das letzte Wort, koste es, was es wolle, großschreibt und den ganzen Begriff koppelt. Beispiel: … dein ewiges Nicht-nachgeben-Können.
– ein „Weiter so“. Ginge sicherlich, ist aber irgendwie feige. Damit zeigte man die Probleme, die einem Drobrindts Satz beschert.
– ein Weiter-so. Halte ich für die angemessene Möglichkeit; es bläht die Formulierung nicht allzu sehr auf und macht klar, dass es sich um ein Sonderwörtchen handelt, das nur im Geschriebenen irgendwie stutzen lässt.
Meine Meinung, Kollegen vom Münchner Merkur, alles richtig gemacht. Und Kollegen von der Tagesschau, gut, dass ihr es habt so stehenlassen. Weiter so!