Der geschätzte Leser Klaus H. tat auf einer Toilette in Bochum drei vernünftige Dinge: Er zog die Spülung, er wusch sich die Hände und zückte sein Handy. Für Drittes vor allem kommt von dieser Stelle mein Dank. Denn wir lesen ein Kleinod alltagsdeutscher Kommunikation (hört sich scher soziologisch an, nicht wahr?), also: ein Kleinod deutscher Alltagskommunikation.
Die Kommunikation findet statt mittels Tesafilms (Genitiv-S, ja oder nein? Eigenname?), eines Papiertellerchens und eines Filzstiftes. Wir stellen fest, dass der genervte Schreiber, wohl zuständig für die Reinigung des Aborts, die Schreibfläche gut genutzt hat. Und es ist alles gesagt, und in aller Freundlichkeit. Er oder sie redet die Herren an, korrekt, Ausrufezeichen, zwei zu viel, aber das sehen wir mal nach, er war sicherlich sehr aufgebracht. Sehr geehrte Herren !!!
Er ist immer noch sauer, denn den folgenden Satz wirft er mit Verve aufs Tellerchen, mit Verve und Unterstreichungen. Bitte Nutzen Sie die Spülung nach Ihrem Toilettengang! Die Anrede groß, bravo! Gleich zwei Mal, Sie – Ihrem. Noch ein Anführungszeichen. Das Verb Nutzen groß – sehen wir nach. Wir sehen auch das nächste Großgeschriebene nach: Danken.
Aber dann, und nun komme ich zur Conclusio und zum heutigen Lernprogramm, und Sie werden es nicht glauben und auf der nächste Party bitte den staunenden Gästen auf den Plastikteller schmieren: … im Vorraus mit einem Doppel-R gehört zu den häufigsten Fehlern im Deutschen. Glauben Sie nicht? Ist aber so …
Danke fürs Zuhören, im Voraus!