Erneutes Adjektiv vs. Adverb, erneut

160126_Suter02Es geht um ferne Welten in diesem Roman, und wie immer sage ich nichts über Inhalt und Autor. Wenn der Roman auf den Markt kommt, werde ich indes groß trommeln, denn das Stück, rund eintausend Seiten lang, wenn es denn fertig ist, liest sich großartig und spannend.

Es geht um einen Raben, um einen Kolkraben, um genau zu sein, noch genauer: einen hungrigen und dem Helden zutraulich zugetanen. Der Rabe also, später wird er Gloi heißen, wird vom Knie des Helden ein Stück Schicken nehmen. Sie lesen: Also schnitt ich vom Schicken ein erneutes Stück ab und legte es auf mein Knie. Wir stutzen, nicht wahr?

Und als Erstes schauen wir in den Duden. Der Duden sagt, dass erneut durchaus ein Adjektiv ist, also: gebeugt werden und bei einem Nomen – Stück – stehen kann. Dann stellen wir fest, dass wir natürlich genau wissen, was uns der Autor sagen will. Aber gibt es ein erneutes Stück?

Nein, denn erneut ist nicht die Eigenschaft eines Stücks. Der Duden sagt: erneute Unruhen … mir erneuter Kraft arbeiten … das Resultat erneuten Denkens, beispielsweise. Schon diese Beispiele lassen bei mir leichtes Bauchgrimmes hochkommen. Ich würde formulieren: … es kam erneute zu Unruhen … mit erneuerter(!) Kraft arbeiten. Bei Begriff Denken ließ ich das erneuten zu.

Bei meinem Autor aber zögerte ich keinen Moment, aus dem Adjektiv ein Adverb zu zaubern. Das lesen Sie hier.

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