… und so bequem

160308_SparkasseHeute morgen in meiner Sparkasse, direkt um die Ecke. Steht man da, hebt 17,45 Euro für den Rest der Woche, dreht sich um – und schwups sagt einem die Sparkasse, dass man sie nicht umsonst als das Geldinstitut des Vertrauens gewählt hat, nachdem das mit den beiden Konten – eines Liechtenstein, eines Bahamas – mich beinahe in die direkte Zimmer-Nachbarschaft zu Uli Hoeness gebracht hätte.

Ja, das mit der Sparkasse ist bequem. Kein Dealer, dem man minütlich Aufträge per hochgeheimer App zuschustert, kein ständiges Überwachen der Kurse, kein Umrechnen von Schweinehälften-Yen auf Weizen-Dollars zu Zuckerrohr-Rubel. Ist einfach so, Karte rein – Geld raus. So fluppt Banking heute.

Folglich hat die Sparkasse recht mit ihrem Slogan Bequem ist einfach. Dachte ich.

Beim Herausgehen war ich anderer Meinung, stiefelte die drei Treppen wieder hoch und knipste das Schildchen.

Mal ehrlich, was sagt einem der Spruch? Zieht mich dieser Spruch, wäre ich nicht schon Kunde, in die Arme der Sparkassler? Bin ich enthusiasmiert? Überzeugt? Brächte er mich stantepede vom Grand Trust Nassau First National Profit Institut zur Sparkasse?

Nein, dieser Spruch ist sinnfrei. Er sagt nichts. Er hat dieselbe Kraft wie Fußball ist Sport, wie Komplett ist allumfassend, wie Licht ist Tag, wie Klipp ist klar, wie Relaxt ist entspannend – nämlich keine.

Und nun stellen wir uns mal die Runde der Kreativagentur der Sparkasse vor, alle grübeln tagelang – und plötzlich ruft der Chef: Ich hab’s: Bequem ist einfach. Und alle fallen in Jubelschreie aus. Smartphones fliegen durch den Raum, treffen auf Champagnerflaschenkorken und Luftschlangen.

Aber keiner weiß, was der Chef meinte. Egal! Nur die Putzfrau, die den Mist wieder aufräumen muss, denkt: Ist das nicht bei jeder Bank so? Warum dann die?

Die Sparkasse kauft den Dumpfsinn. So bequem kann Werbungmachen sein. Und so … ja ja, einfach.

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