Kohle her!

161020_millionaerDieselben Freunde, die mich fragen, welche Fehler denn die häufigsten seien im Deutschen (siehe gestern), wollen natürlich auch wissen, was ich denn mit meiner doch sehr einfach strukturierten und wenig anspruchsvollen – Schreibtischsitzen, Lesen, Rummalen in Manuskripten, Rechnungen verschicken, Konten beobachten – Lektoren-Tätigkeit verdiene. Ich rede nicht gern darüber, weil … na ja … der Panamera in der Gold-Edition ist zwar drin, aber eben nur der.

Also, wenn ich mir leidlich Mühe gebe, mache ich am Tag so um die 12.500 Euro. Wenn ich mich anstrenge, auch mal um die zwölf acht, zwölf neun, und wenn ich richtig Gas gebe, also von halb elf bis halb drei durchackere, auch mal dreizehn. Kommt aber selten vor.

Sie sehen schon, das reicht hinten und vorn nicht, Lektoren sind die Parias des Schreibgewerks. Umso erstaunter war ich dann über das Bildchen, das mir der geneigte Leser Klaus H. hat zukommen lassen (Ihnen, Herr H., meinen Dank dafür). Wenn ich 12.500 Euro am Tag verdiene, bin ich in einer Woche Millionär, sagt das Bildchen.

Taschenrechner her! Fünf Tage mal 12.500 Euro … stimmt … eine Million. Uppss, dann bin ich einer. Und nach einem Jahr, in sagen wir mal dreißig Arbeitswochen, wir wollen es ja nicht übertreiben … vierzig(!)facher Millionär, oder so. Wie sage ich das meinem Finanzamt?

Klaus H. schreibt dazu weise Sätze, ich darf sie zitieren …

Wenn DAS kein Durchbruch in der Mathematik ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich befürchte allerdings, dass wir hier einem Betrüger aufgesessen sind und Adam Riese in seinem Grab zum Kreiselkompass wird. Noch schlimmer: Das deutsche Bildungssystem hat offensichtlich – wie schon lange befürchtet – komplett versagt.

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