Neues aus 56273 Niedermachen

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Auf der Welt-Deutsch-Konferenz am Wochenende in 56273 Niedermachen hat der Arbeitskreis „Deutsch-Sprach-Korrektur2017ff“ tief greifende Veränderungen festgelegt. Nieder mit die Regeln!, hieß das Motto der Kenntnisreichen unter Führung des Polen Leg A. Stenjy. Und wissen Sie was?

Nein?

Eines der Haupterkenntnisse dieser illustren Runde hat ein Laden bereits umgesetzt. Ich bin zu schnell, ich weiß, ich bin aufgeregt, so sehr freut mich diese Neuerung.

Also, Regel, neu, Nummer eins: Nomen, die auf einem Doppel-Vokal enden, bilden vom 1. November 2016 an den Plural immer noch mit S, aber auch mit einem Apostroph. Sie wollen Beispiele?

Gerne. Ob sie nun Klo oder Kloo schreiben, ist einerlei, wir wissen, was gemeint ist. Bilden Sie aber den Plural von Kloo, so heißt der nun Kloo’s. Und wenn Sie, um der Verwirrung zu entgehen, den fränkischen Kloß meinen, schreiben Sie den im Plural mit einem Apostroph vor dem Eszett, sonst kann man ja nicht unterscheiden zwischen Kloo’s und Klößen, also Klo’ß. Alles klar?

Noch ein Beispiel? Die Armee. Plural: Armee’s. Und natürlich – und hier komme ich zum oben angedeuteten Laden, der die Niedermachen-Erkenntnis schon umgesetzt hat – Tee’s. Genau so! Vorbildlich!

Zu meinem Bedauern haben Konservative eine weitere Regel abgelehnt; sie unterlagen mit 49,9 Prozent bei der Abstimmung. Diese Regel hätte die Pluralbildung noch weiter vereinfacht, ich darf Antrag 443_e56/16 der Niedermacher Hochgeistigkeit zitieren …

Jedes Nomen mit einem Doppelkonsonanten oder einem Doppelvokal bilde von nun an den Plural mit S plus Apostroph.

Kam nicht durch, leider. Dann hieße es nämlich die Latte’s macchiato’s, die Espresso’s, die Salamisemmel’s. Was für eine Freude!

Aber, Jungs, wir halten durch, wir warten auf die nächste Konferenz, 2017 in 76471 Schwachmatingen. Und hoffen, dass Café Bauer, Rosenheim, vertreten in allen Rewe-Märkten der Stadt, dann wieder die Bewirtung übernimmt.

 

_______________In eigener Sache. Ich bin derzeit mit Aufträgen überhäuft. Es kann passieren, dass Sie meinen täglichen Eintrag in diesem Tagebuch nicht wie gewohnt vor dem Mittag lesen, sondern – wie heute – erst am Nachmittag. Oder auch mal gar nicht. Weil ich nicht dazu komme.

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