Und wie immer in solchen Fällen: kein Name, kein Titel, wäre blöd für den Autor – und in diesem Fall habe ich von der Urheberschaft wirklich keine Ahnung mehr. An Lesetagen fliege ich mit dem Kindle mehr oder weniger wahllos durch die Angebote. Eines aber weiß ich: Ich lese nie Werke zur Probe, die nicht irgendwie in den vorderen Reihen bei Amazon stehen oder auf die andere Art und Weise empfohlen wurden.
Auf geht’s!
Eine Dame sucht jemanden, sie hat wenig Anhaltspunkte. Wo sucht der Mensch heute? In den Plauder- und Poser-Netzwerken. Dass bei Face(!)book endlich jemand wie Faust aufs Auge passt … herrlich. Wenn auch wohl eher aus Versehen geschiefbildelt, denke ich. Aber dann.
Der Gesuchte ist knapp fünfzig oder jünger. Und wie sagt man es? Wie sagt man es, dass man jemanden auf Ende vierzig schätzt, geschätzter Autor, geschätzte Leser?
Der geschätzte Endvierziger.
Ich schaue auch mal verklemmt in die Kamera, nehme die Krawatte aber ab … also nicht wirklich.
Was sie, die Suchende, meint, ist: Sie schätzt des Herrn Alter. Was da steht, ist: Sie schätzt den Herrn, er ist ein geschätzter Herr. Ich schätze seine Art und Weise, verklemmt zu schauen und sich die Krawatte zu halten, seine schlaffe Haut auch. Ein Auszug aus Der Krawattenmörder? Nein, ein Ergebnis mangelnden Sprachgefühls …
_______________In eigener Sache. Ich bin derzeit mit Aufträgen überhäuft. Es kann passieren, dass Sie meinen täglichen Eintrag in diesem Tagebuch nicht wie gewohnt vor dem Mittag lesen, sondern am Nachmittag. Oder auch mal gar nicht. Weil ich nicht dazu komme.